Von: mk
Bozen – Sport macht Schule – mit diesen drei einfachen Wörtern führt Lanndesrat Philipp Achammer derzeit eine Kampagne in den deutschsprachigen Grund- und Mittelschulen, mit dem Ziel, seine Initiative zur Erhöhung des Sportstunden zu bewerben um “dem natürlichen Bewegungsbedürfnis der Kinder und Jugendlichen Rechnung zu tragen und deren harmonische Entwicklung und deren Lernen zu fördern.“ Allerdings habe dies auch Wirbel und Unmut hervorgerufen, erklären Francesca Morrone und Paul Köllensperger von der Fünf-Sterne-Bewegung.
„Es steigt die Besorgnis der Schullehrer aufgrund der resultierenden Kürzung bei anderen Fächern. Denn die zusätzlichen Stunden bringen keine Erhöhung der gesamten Unterrichtszeit mit sich, sondern eine Kürzung bei anderen Fächern – laut unseren Informationen Italienisch L2 und Religion“, erklärt die Bewegung.
Köllensperger und Morrone würden sehr wohl das Ziel der Maßnahme – mehr Bewegung für die Kinder – teilen, denn für die Fünf-Sterne-Bewegung stünden Ausbildung, Bewegung und eine gesunde Lebensführung der Kinder im Mittelpunkt. Allerdings solle man nicht vergessen, dass die Landesregierung bereits vor drei Jahren eine Anerkennung von außerschulischen Aktivitäten – dank der Abkommen mit Sport- und Musikvereinen – beschlossen habe.
„Wir stehen wir diesem Beschluss deshalb kritisch gegenüber, weil die Konsequenzen hinsichtlich der Umsetzung und der Arbeitsplätze nicht ausreichend in Betracht gezogen worden sind. Aus diesem Grund haben wir eine Anfrage an Landesrat Achammer eingereicht, um diese offenen Fragen zu klären und damit das deutsche Schulamt die Schulen (Schuldirektoren und Lehrer) bei der Umsetzung des Beschlusses konkret unterstützt“, erklärt die Fünf-Sterne-Bewegung.
Die beiden Vertreter der Fünf-Sterne-Bewegung verlangen auch eine Klarstellung vonseiten des Landesrates in Zusammenhang mit den Daten zu den Sportaktivitäten der Schüler sowie mit den Meinungen der Schuldirektoren und der Lehrer zum Projekt. „Wir würden gerne wissen, erstens ob es eine Studie gibt, die zeigt, dass Kinder an deutschen Schulen mehr Sport brauchen (und italienische und ladinische Kinder nicht). Und zweitens, ob die Schulen ausführliche Informationen über die Umsetzung des Projektes erhalten haben. Letztendlich wurde der Schwarze Peter an sie abgegeben“, meinen Köllensperger und Morrone.
Schließlich möchte die Bewegung wissen, wie viel das Land für die Werbekampagne “Sport macht Schule” ausgegeben hat. „Unserer Meinung nach sollten die öffentlichen Gelder eher für den Ankauf von Lehrmaterial – z.B. PCs und interaktive Tafeln, die Schulen benötigen dringendst eine zeitgemäße Ausstattung in Hard- und Software – benutzt werden“, erklären Morrone und Köllensperger.