Von: mk
Meran – „Unrecht verjährt nicht – auch nicht nach 98 Jahren!“ Mit dieser Inschrift flogen beim Empfang der Staatspräsidenten von Italien und Österreich angesichts der 25-Jahrfeier zur Streitbeilegung in Meran hunderte Luftballons empor, um ein Zeichen zu setzen, „dass nicht jeder in Südtirol in Feierlaune ist“. Dies erklärt die Junge Süd-Tiroler Freiheit als Initiatorin dieser friedlichen Protestaktion.
Als Zeichen des „immer noch währenden Unrechts“ stiegen hunderte von schwarzen Luftballons in den Meraner Himmel. Die Jugendorganisation der Süd-Tiroler Freiheit fordert, dass sich Italien für die Verbrechen der Vergangenheit entschuldigt und Genommenes wieder zurückgeben sollte. Jubeln könne man, wenn Südtirol die Unabhängigkeit erlangt hat, erklärt die Bewegung
Als inakzeptablen Eingriff in die Meinungsfreiheit bewertet die Junge Süd-Tiroler Freiheit hingegen das Verhalten der Quästur beim Staatsbesuch in Meran. Die Quästur entschied, dass das Banner der Jugendgruppe „Unrecht verjährt nicht, auch nicht nach 98 Jahren!“ nicht zumutbar für den Staatspräsidenten sei!
Die Junge Süd-Tiroler Freiheit sollte auf das Transparent verzichten. Dies sei ein eindeutiger Einschnitt in die Meinungsfreiheit und auch ein Paradoxon, da die Bewegung in der Vergangenheit schon mit offensiveren Aktionen aufgwartet habe.
„Wir sind uns schon bewusst, dass wir mit solchen Aktionen keinen großen Anklang finden bei den italienischen Sicherheitskräften, aber dass uns hier von oberster Instanz quasi ein Verbot auferlegt wird, das finden wir schon ein starkes Stück. Normalerweise ist man diese vorgehensweiser von Staaten wie China und der Türkei gewohnt. Umso entschlossener ließen wir schwarzen Luftballone steigen um zu zeigen, wir feiern nicht!“, betont das Landesjugendleitungsmitglied der Jungen Süd-Tiroler Freiheit und Gemeinderat in Meran, Christoph Mitterhofer.