Appell des Landesverbandes der Sozialberufe

Stärkung der Pflege und Betreuung zu Hause

Montag, 29. Juli 2024 | 11:51 Uhr

Von: mk

Bozen – Neben Soziallandesrätin Rosmarie Pamer spricht sich auch Alfred Ebner, Generalsekretär der Rentnergewerkschaft des AGB/CGI, für eine Stärkung der häuslichen Dienste für pflegebedürftige Menschen aus. Wenn die Pflege zu Hause gestärkt werden soll, dann ist das nur mit ausreichend Pflegefachkräften möglich. Dies betont der Vorstand des Landesverbandes der Sozialberufe in einer Aussendung.

Ausreichend Pflegefachkräfte und Sozialberufe, finde man nicht durch die Schaffung neuer Berufsbilder und Ausbildungen. Es sei eine unumstößliche Tatsache, dass es weniger junge Menschen gebe. Dies sei in allen Branchen spürbar. „Die zunehmende Alterung der Gesellschaft führt zu mehr pflegebedürftigen Menschen, während die Anzahl der Pflegefachkräfte nicht mehr automatisch mitwächst“, so der Landesverband.

Die Ursachen des Mangels seien die Alterung der Gesellschaft (demografischer Wandel), die Arbeitsbedingungen und die dürftige Work-Life-Balance, die physische Arbeitsbelastung, der Zeitdruck und andere psychische Belastungsfaktoren, viel Verantwortung, wenig Geld, wenig Wertschätzung und schlechtes Image des Berufs.

„Chronischer Personalmangel führt zu einem Teufelskreis: Überstunden sorgen für Mehrbelastung, welche wiederum die Fluktuation hochtreibt und wieder zu Unterbesetzung führt“, so der Landesverband. Lösungsansätze, die helfen könnten, würden den Schutz der Mitarbeiterinnen vor Überlastung, Digitalisierung, Personaluntergrenzen, Schulungen für Führungskräfte, Weiterbildungen, attraktive Rahmenbedingungen, klare Bildungsverläufe und Karrieremöglichkeiten umfassen.

„Wenn die Stärkung der Pflege zu Hause für betreuungs- und für pflegebedürftige Menschen eine so notwendige Maßnahme ist, dann dürfen die Aufgabenzulagen zwischen stationär und ambulant nicht mehr so weit auseinanderdriften wie im letzten Teilvertrag im August 2022“, erklärt der Landesverband. Dabei gehe es nicht um ein Gießkannenprinzip, denn jeder Dienst habe seine Charakteristika und diese müssten in den Aufgabenzulagen berücksichtigt werden.

Der Landesverband nennt ein konkretes Beispiel: „Die Vergütung für die Aufrechterhaltung des Dienstes und die Aufgabenzulage für zusätzliche Arbeitsstunden müssen für alle Dienste gelten. Um junge Menschen für den Sozialberuf zu gewinnen, muss der Sozialberuf attraktiver werden und an Image gewinnen. Konkret heißt das: Wir müssen junge Menschen wieder für den Sozialberuf begeistern.“

Neben einer gerechten Entlohnung brauche es die politische und gesellschaftliche Anerkennung des Sozialberufes und der Hauspflegedienste. „Denn die Hauspflege erbringt ihre Leistungen am Wohnort oder der in den Tagesstätten, um das Verbleiben in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen und den Bedarf an stationären Einrichtungen einzugrenzen“, so der Landesverband abschließend.

Bezirk: Bozen