Von: luk
Bozen – LH Kompatscher gab heute den Startschuss für die zweite Auflage von “Europa fängt in der Gemeinde an” und rief die Gemeindereferenten auf, Botschafter zu sein.
“Gerade in Zeiten, in denen die Nationalismen wachsen, die Europaskeptiker zunehmen, ist es wichtig, mit Hilfe der Gemeinden den europäischen Gedanken zu den Bürgern zu bringen”, erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher zum Auftakt der Veranstaltung im Landhaus 1 in Bozen, wo etwa die Hälfte der Südtiroler Gemeinden mit ihrem Europareferenten vertreten war. Der europäische Gedanke sei ein Gedanke des Friedens, ein Gedanke des Zusammenwirkens der Völker und der Überwindung von Grenzen, was gerade für Südtirol von Bedeutung sei. Der Landeshauptmann rief daher die Europa-Gemeindereferenten auf, Botschafter für Europa als politische Vision, aber auch für die Europäische Union als deren Umsetzung zu sein.
Die Initiative “Europa fängt in der Gemeinde an” war vor vier Jahren von der Landesabteilung Europa und dem Südtiroler Gemeindenverband in Anlehnung an das Modell des österreichischen Außenministeriums ins Leben gerufen worden. Als Informationsoffensive zielt sie zum einen darauf ab, in den einzelnen Gemeinden kompetente Ansprachpartner für EU-Angelegenheiten zu etablieren, zum anderen die Gemeinden untereinander zu vernetzten und damit das Wissen und die Information über EU-Themen zu verbessern.
Heute nun gab Landeshauptmann Kompatscher, in dessen Zuständigkeitsbereich auch die Europa-Angelegenheiten fallen, den Startschuss für die zweite Auflage des Projekts. Er beschrieb die Rolle der Europa-Beauftragten: Sie sind Ansprechpartner für EU-Themen in den Gemeinden und Multiplikator für die europäische Integration. “Mit dieser zweiten Auflage wollen wir die EU noch ein Stücken näher an die Gemeindenrealität heranrücken, indem die Gemeinden auf verschiedenen Ebenen einbezogen werden, besonders auch jene der Verwaltung”, kündigte der Leiter der Landesabteilung Europa, Albrecht Matzneller, an.
Alle Neuheiten und Angebote des Projektes wurden in der Folge im Detail vorgestellt. Demnach wird dem Europa-Gemeinderat künftig eine Europa-Kontaktperson zur Seite gestellt, die in der Gemeinde angestellt ist. Dadurch sollen die Europa-Beauftragten in den Informationsfluss zu EU-Themen eingebunden werden und spezielle Beratung zu Fragen über EU-Politik, EU-Recht und EU-Finanzierungen erhalten. Zudem sammeln sie auf diesem Weg Wissen, Erfahrung und Kontakte in EU-Angelegenheiten. Über das österreichische Zwillingsprojekt berichtete heute Maximilian Huck vom österreichischen Außenministerium. Gemeindenpräsident Andreas Schatzer informierte schließlich über die Informations- und Fortbildungsangebote für die Europa-Beauftragten.
Der heutige Europa-Nachmittag im Landhaus 1 wurde mit zwei Veranstaltungen fortgesetzt: eine Informationsveranstaltung über “Die internationalen Freihandelsabkommen TTIP, CETA und TISA” und ein Bürgerforum mit Europaparlamentariern Herbert Dorfmann und Othmar Karas zum Thema “Reden Sie mit uns über Europas Zukunft”.