Gruppe Extinction Rebellion South Tyrol übt scharfe Kritik an Politik

Statuen-Protest für mehr Klimaschutz in Bozen

Dienstag, 26. November 2024 | 08:39 Uhr

Von: luk

Bozen – Am 26. November 2024 wurden in Bozen verschiedene Statuen die Augen verbunden und mit Schildern versehen. Es ist eine Protestaktion der Gruppe Extinction Rebellion South Tyrol für den Klimaschutz.

Die Gruppierung schreibt: “Unser Lebensraum steht auf dem Spiel! Die Klimakrise richtet bereits verheerende Schäden an. Wir fordern die Landesregierung von Südtirol auf, endlich konkrete Maßnahmen zum Schutz und Wohl der Zivilbevölkerung umzusetzen! Die Bandagen symbolisieren metaphorisch die Blindheit der herrschenden Klasse gegenüber der fortschreitenden Umwelt- und Klimakatastrophe.”

“Die Grafik auf den Schildern zeigt die ‘Wärmestreifen’ (in Englisch: Climate Stripes), welche die Temperaturveränderungen in den letzten 100+ Jahren visualisieren. Die Wissenschaft warnt bereits seit den 1990-er Jahren davor, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel das Leben zunehmend beeinträchtigen wird, wenn nicht sofort gehandelt wird. Studien zeigen jedoch, dass es für die Menschen einfacher ist zu glauben, dass es sich um einen vorübergehenden Klima-Notstand handelt. Dabei geht es um nichts Geringeres als die Lebensgrundlage des Menschen auf der Erde”, so Extinction Rebellion South Tyrol.

Extinction Rebellion South Tyrol

Die Landesregierung von Südtirol arbeite nun seit Jahren an Strategien, um theoretische Maßnahmen zur Klimakrise auf Papier zu verewigen. “Konkrete Maßnahmen zur Abschwächung der Auswirkungen und zum Schutz der Südtiroler Bevölkerung wurden jedoch noch nicht ergriffen. Es hat sogar den Anschein, dass die Politik mit einer Gesetzesänderung die Wirksamkeit von Gutachten zur Folgenabschätzungen für Bauwerke anstreben, so dass die Einschätzungen von Expertinnen und Experten zukünftig noch einfacher ignoriert werden können. Dies sind weitere Rückschritte in einer Klimapolitik, die bisher ausschließlich aus Marketing-Kampagnen bestand”, so die Gruppe.

“Die in Südtirol lebenden Menschen dürfen sich aktuell wieder über eine dieser groß angelegten Marketing Kampagne freuen. Diesmal im Fokus: der persönliche CO2-Fußabdruck. Dabei können alle Menschen aus Südtirol online für sich ermitteln, was sie in ihrem Leben ‘besser’ machen können, um den Planeten zu retten. Es wurde bereits vor Jahren bekannt, dass dieses Märchen von den großen Ölkonzernen für Marketing Kampagnen erfunden wurde. Mit dem Ziel, von der eigenen Verantwortung abzulenken und diese den einzelnen Menschen aufzubürden.”

Extinction Rebellion South Tyrol fordert die Landesregierung auf, die Wahrheit zu sagen: “Es sind nicht die Handlungen einzelner Personen, die einschneidend sind. Große Südtiroler Unternehmen verschlingen Berge an öffentlichen Geldern und tragen kaum zum dringend notwendigen Wandel bei. Der Klimaplan 2040 und die erarbeiteten Verbesserungen müssen endlich umgesetzt werden. Öffentliche Gelder für neue große Straßenbauprojekte und Skigebiete, die es in einigen Jahren vielleicht schon nicht mehr gibt, müssen gestoppt werden. Der Schutz der Zivilbevölkerung und der Lebensgrundlagen für künftige Generationen muss endlich an erster Stelle stehen.”

Bezirk: Bozen

Kommentare

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9 Kommentare auf "Statuen-Protest für mehr Klimaschutz in Bozen"


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Chrys
Chrys
Universalgelehrter
2 h 47 Min

Die Politik ist für jedem und für alles Schuld. Seien wir doch ein klein wenig ehrlich. Die einen wollen leistungsfähigere Straßen, die anderen wollen Rückbau der Straßen, die einen wollen mehr Wachstum, die anderen wollen weniger Wachstum, andere mehr Tourismus aber Herr und Frau Südtiroler reisen gerne um die halbe Welt. Die Mehrheit wollte keinen Flugplatz aber jetzt fliegen tagtäglich mehr. 
Anscheinend ist das eben das Schöne an der Demokratie das jeder über den anderen schimpft und jeder der Meinung ist die Wahrheit und die Intelligenz gepachtet zu haben.

krokodilstraene
1 h 51 Min

Volle Zustimmung!
Jeder ist für Klimaschutz, Naturschutz – aber nur solange er nicht selbst eingeschränkt wird oder selbst aktiv werden muss…
Das ist heuchlerisch!!

info
info
Kinig
1 h 50 Min

Irgendwann ist es aber keine Frage von dies oder jenes wollen mehr. Die Natur(wissenschaften) g zeigen uns ganz klar, in welche Richtung es gehen MUSS, wenn wir uns das nackte Überleben sichern wollen oder gar die Demokratie.

N. G.
N. G.
Kinig
1 h 9 Min

@info Abwarten, die Katastrophen werden mehr und größer. Wenns dann ans Geld geht, kommt Schwung in die Sache und niemand muss glauben Südtirol wurds nicht treffen. Ist nur ne Frage der Zeit.

Aurelius
Aurelius
Kinig
1 h 51 Min

sind das die nachahmen von den Klimakleber?

N. G.
N. G.
Kinig
1 h 8 Min

Dähmliche Frage! Man weiß worauf sie abzielt. Das Klima geht uns alle an!

Homelander
2 h 30 Min

Diese Gruppe hat auch noch nicht verstanden, daß Geld die Welt regiert und der Konsum voll laufen muß! Und daß wir das Klima nicht aufhalten können, wissen auch nur die inteligentesten! Man sieht es ja jetzt wieder zb. mit den Weihnachtsmärketen.. überall Werbung und das Geschäft muß laufen.. Das passt alles nicht zusammen, auf der anderen Seite soll der Konsum voll laufen, je mehr desto besser und auf der anderen Seite sollte dann wieder überall zurückgeschraubt und verzichtet werden! Die können protestieren bis sie grau sind… 

N. G.
N. G.
Kinig
1 h 7 Min

Und du gehörst zu der Intelligentz? Danke! GRINS

Paladin
Paladin
Universalgelehrter
1 h 41 Min
Die Problematik liegt überall, das ist richtig, aber es gibt Schwerpunkte. In Europa werden Maßnahmen zum Klimaschutz, teilweise mit der Brechstange und gegen die Menschen, umgesetzt. Viele sind dabei nicht nur abstrus, sondern ihre Wirkung mehr als fraglich. Dennoch ziehen die Menschen hier im Großen und Ganzen mit. Die wirtschaftlichen Folgen sieht man bereits und sie sind negativ. Mehr Menschen wird es in Zukunft schlechter gehen, auch das ist eine Tatsache. Der Politik steht hier eine Mamutaufgabe bevor, man darf zweifeln, ob sie sie meistern wird. Tatsache ist aber auch, das Südostasien der größte Verursacher von Plastikmüll ist. China ist… Weiterlesen »
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