Von: luk
Bozen – Der Bozner Bürgermeister Renzo Caramaschi soll im Südtiroler Landtag zu einer Anhörung eingeladen werden. Diese Forderung erhebt der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer, in einem Beschlussantrag, der diese Woche im Landtag zur Behandlung kommt.
“Der Bozner Stadtrat hat im November 2016 beschlossen, die gegenüber dem so genannten Siegesdenkmal befindlichen zwei Säulen zu restaurieren und auf ihnen den Markuslöwen und die römische Wölfin, wenngleich nur als Duplikate, zurückzuhieven.” Für seine Entscheidung erntete der Bozner Stadtrat scharfe Kritik bei der Süd-Tiroler Freiheit.
Die Bewegung teilt mit: „Die Stadtgemeinde Bozen hat, entgegen der Bestimmungen, des Landesgesetzes vom 22. Oktober 1993 Nr. 17, ihre Maßnahme nicht begründet, und der Bozner Bürgermeister soll nun die Möglichkeit haben, dieses Versäumnis vor den Landtagsabgeordneten nachzuholen.“ Eine Begründung für die Reaktivierung der beiden faschistischen Symbole hatte bereits das Leitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit, Cristian Kollmann, in einem Einspruch an den Bozner Stadtrat gefordert. Doch Caramaschi begründete in seinem Antwortschreiben an Kollmann die Maßnahme mit dem „kunsthistorischen Stellenwert der beiden Skulpturen“.
Die Süd-Tiroler Freiheit will dieses Argument nicht gelten lassen und sieht darin den “neuerlichen Versuch, faschistisches Kulturverbrechen als entfaschistisiertes Kulturgut zu reinterpretieren.”
Zimmerhofers Beschlussantrag enthält auch weitere Forderungen. „So lange sich die Stadt Bozen nicht offiziell vom Faschismus distanziert, indem sie sich klar und unmissverständlich gegen die Renovierung und ideologische Verharmlosung von faschistischen Symbolen ausspricht, soll der Landtag die regelmäßigen Arbeitstreffen der Südtiroler Landesregierung mit der Bozner Stadtregierung aussetzen. Darüber hinaus sollen das EU-Parlament sowie die EU-Kommission über die faschistischen Umtriebe in Südtirol und insbesondere in Bozen informiert werden.“