Von: mk
Bozen – Die Süd-Tiroler Freiheit übt scharfe Kritik an den Bozner Bürgermeister Renzo Caramaschi für seine Entscheidung, die beiden auf der Grieser Seite der Talferbrücke befindlichen Masten aus der Faschistenzeit zu restaurieren.
Cristian Kollmann, Landesleitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit und Ortssprecher von Bozen, kommentiert: „Der Mitte-links-grüne Bozner Stadtrat bittet die Südtiroler Steuerzahler erneut zur Kasse, und zwar diesmal mit 127.000 Euro! Caramaschis Begründung, dass mit der Restaurierung keine politisch-nationalistische, sondern nur eine künstlerische Botschaft verbunden sei, ist schlicht gelogen und pure Heuchelei! Wir wissen doch alle, dass auf den beiden Masten – für über 30.000 Euro Steuergeld! – Duplikate des Markuslöwen und der römischen Wölfin angebracht werden sollen und dass diese Skulpturen die faschistische Region Triveneto und die römische Fremdherrschaft symbolisieren. Insgesamt darf der Südtiroler Steuerzahler also 157.000 Euro zahlen. Mit dieser Summe könnte man wahrlich sinnvollere Projekte finanzieren.“
Zur Vorgeschichte: Die Reaktivierung des Markuslöwen und der römischen Wölfin hatte der Bozner Stadtrat im November 2016 beschlossen. Daraufhin hatte Kollmann beim Stadtrat Einspruch hinterlegt, der von Personen wie Oswald Ellecosta, Paul Bacher und Eva Klotz mitunterzeichnet wurde. Der Einspruch wurde jedoch, mit Verweis auf den „kunsthistorischen Wert“ der Skulpturen, zurückgewiesen. Auch den Rechnungshof hatte Kollmann informiert. Im Februar 2017 bekam Caramaschi von der Süd-Tiroler Freiheit den Goldenen Benito überreicht, und zwar in Anerkennung seines, so wörtlich, „Beitrages zu einer positiven faschistischen Erinnerungskultur in Südtirol und Italien“.
Kollmanns Fazit: „Caramaschi hat neuerlich bewiesen, dass er faschistische Architektur, von der bis heute eindeutig eine ideologische Botschaft ausgeht, nachhaltig zur Kunst hochstilisieren will und, obwohl er sich nicht zum Faschismus bekennt, auch er im Strom des Pazifaschismus mitschwimmt. Den Goldenen Benito für die kunst- und friedensheuchlerische Refaschistierung Bozens hat sich Caramaschi mehr als verdient. Seinem Preis macht er alle Ehre!“