Von: luk
Brixen – Die geplanten Hotelbauten am Ploseberg, die seit Jahrzehnten im Bauleitplan der Stadt Brixen eingetragen sind, sorgen in der Bevölkerung für große Unsicherheit und Skepsis. Die Kritikpunkte: hoher Flächenverbrauch, teilweise monströse Größe der Projekte, ausgelastete Kapazitäten bei der Infrastruktur, mangelnder leistbarer Wohnraum, Personalmangel und ein veraltetes Tourismusmodell. Dies formuliert die Bewegung Süd-Tiroler Freiheit.
Angesicht der Diskussion in der Bevölkerung habe der Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit, Stefan Unterberger, eine Gemeinderatsanfrage eingereicht. Die Süd-Tiroler Freiheit hat die Antworten der Gemeindeverwaltung eingehend geprüft und sieht einmal mehr dringenden Handlungsbedarf:
“Entscheidungen zu den Tourismuszonen St. Andrä – Talstation und angrenzenden Siedlungszonen wurden vor Jahren getroffen, ohne die Bevölkerung ausreichend einzubeziehen. Wesentliche Fragen der Gemeinderatsanfrage blieben unbeantwortet oder wurden mit Verweisen auf Unterlagen im Bauamt abgetan. Laut geltenden Bestimmungen ist die Gemeinde jedoch verpflichtet, angeforderte Dokumente vollständig auszuhändigen. Die Ratsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit fordert daher die sofortige Offenlegung aller relevanten Dokumente und eine bürgernahe Kommunikation”, heißt es.
“Die geplanten Projekte setzen die ohnehin stark belastete Infrastruktur zusätzlich unter Druck. Trinkwasser muss bereits heute aus Vals und Schalders auf die Plose gepumpt werden. Die vorgenommenen Umweltverträglichkeitsprüfungen sind unzureichend, und die Gemeindeverwaltung stützt sich auf Gutachten, deren Unabhängigkeit fraglich ist. Die zu erwartenden Verkehrszunahmen können nicht allein durch die Seilbahn kompensiert werden”, so die Bewegung.
Die Ratsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit fordert eine umfassende Planung, die die Interessen der einheimischen Bevölkerung in den Mittelpunkt stellt. “Zusätzliche Hotelbauten verschärfen die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt und den Personalmangel im Gastgewerbe. Die Plose ist ein wertvolles Natur- und Kulturgut, dessen Schutz oberste Priorität haben muss.”
“Ohne ein durchdachtes Tourismuskonzept dürften keine neuen Hotelbauten genehmigt werden. “Die Details der Umweltgutachten müssen unabhängig überprüft und vollständig veröffentlicht werden. Einnahmen aus der Ortstaxe sollten vermehrt in die Interessen der Allgemeinheit fließen, beispielsweise zur Unterstützung nicht profitabler Einrichtungen wie der Aquarena.” Die Ratsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit werde weiterhin konsequent für eine nachhaltige und bürgernahe Politik eintreten.
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