"Ohne Deutsch keine Autonomie"

STF fordert stärkeren Fokus auf deutsche Sprache

Mittwoch, 22. Januar 2025 | 18:00 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Die Süd-Tiroler Freiheit über das Verhältnis von deutscher und italienischer Sprache in Südtirol: „Der drohende Verlust der deutschen Muttersprache in Südtirol kann nicht länger ignoriert oder schöngeredet werden. In einem Land, dessen Autonomie auf sprachlichem und kulturellem Schutz basiert, gefährdet der Rückgang der Sprachkompetenz nicht nur die Identität der deutschsprachigen Bevölkerung, sondern auch das Autonomiestatut. Gleichzeitig verschärfen Unterbezahlung und mangelnde Anerkennung des Lehrerberufs die Probleme im Bildungssektor erheblich.“

Die jüngsten Invalsi-Studien zeige laut der STF, dass ein Drittel der Mittelschulabsolventen die Mindeststandards in Deutsch nicht erreicht. Die Süd-Tiroler Freiheit fordert, den Fokus auf die deutsche Sprache zu richten. Petra Nock, Vorsitzende der Süd-Tiroler Schulgewerkschaft, weist darauf hin, dass die sinkenden Sprachkenntnisse mit der fehlenden Wertschätzung des Lehrerberufs zusammenhängen könnten. Die niedrigen Gehälter und die steigenden Arbeitsbelastungen würden nicht nur junge Menschen davon abhalten, den Beruf zu ergreifen, sondern auch die Qualität des Unterrichts langfristig gefährden.

Die Ursachen für diesen besorgniserregenden Trend sieht die Bewegung der Süd-Tiroler Freiheit vor allem in überfüllten Klassen und in der wachsenden Zahl an Schülern ohne ausreichende Deutschkenntnisse. „Deutsche Schulen sind keine Sprachschulen. Schüler, die dem Unterricht in deutscher Sprache nicht folgen können, müssen zunächst in Vorbereitungsklassen gefördert werden, bevor sie die Regelklassen besuchen“, so der Landtagsabgeordnete Sven Knoll.

Die Süd-Tiroler Freiheit kritisiert zudem gemischtsprachige Schulen, die den Fokus von der deutschen Muttersprache ablenken würden. „Wir brauchen keine Experimente, sondern eine klare Linie: Die deutsche Sprache muss wieder Priorität haben. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Jugend auch im deutschsprachigen Ausland erfolgreich studieren und arbeiten kann“, fordert Knoll.

Die STF Freiheit sieht sich durch die von der Vorsitzenden der Südtiroler Schulgewerkschaft, Petra Nock, präsentierten Ergebnisse der Umfrage in ihrer Kritik bestätigt. Demnach „ruiniere“ die Landesregierung „mit ihrem tatenlosen Zusehen die deutsche Schule“. Die Leidtragenden seien die Schüler, deren Sprachkompetenz sinke und denen damit die Zukunft verbaut würde.

Forderungen der Süd-Tiroler Freiheit

„Auf Basis der alarmierenden Rückmeldungen aus den Schulen sowie der Forderungen der Südtiroler Schulgewerkschaft fordert die Süd-Tiroler Freiheit: Priorität für die deutsche Muttersprache: Keine Experimente mit gemischtsprachigen Schulen, sondern gezielte Förderung der deutschen Sprache. Einrichtung von Vorbereitungsklassen: Schüler müssen vor Schuleintritt Deutsch auf einem festgelegten Niveau beherrschen. Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Lehrkräften: Angemessene Gehälter und faire Bedingungen, um hochqualifiziertes Personal zu halten, sowie Abbau der bürokratischen Belastungen für Lehrer.“

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen