Von: mk
Bozen – Bis heute, 10.00 Uhr, sollte Kataloniens Regierung nach den Forderungen Madrids erklären, ob bei der letzten Sitzung des katalanischen Parlaments die Unabhängigkeit ausgerufen wurde oder nicht. „Nun weiß man: Katalonien lässt sich nicht erpressen“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit. Die Bewegung begrüßt diesen „mutigen Schritt“ und zeigt sich überzeugt, dass der Wille des katalanischen Volkes nach Unabhängigkeit nicht übergangen werden könne.
„Nachdem Spaniens Zentralregierung versuchte, das Unabhängigkeitsreferendum am vergangenen 1. Oktober mit Polizeigewalt regelrecht niederzuknüppeln, haben der Zentralstaat und Erbmonarch Felipe nichts unversucht gelassen, um den Konflikt weiter anzuheizen“, erklärt Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit. Er habe sich in Barcelona selbst von der Gewalt überzeugen können.
Letzte Posse sei das Ultimatum an Kataloniens Regierung gewesen. „Doch wie schon zuvor lässt sich Kataloniens Regierung nicht einschüchtern. In einem vierseitigen Brief bittet der katalanische Regierungschef Puigdemont Spaniens Premierminister Rajoy um ein Treffen, um Vereinbarungen auszuhandeln und die ‚Repression gegen das Volk und die Regierung von Katalonien‘ zu beenden“, freut sich die Süd-Tiroler Freiheit.
Die Bewegung ist überzeugt, dass es kein Zurück mehr geben kann. „Wer die Menschenmassen auf Kataloniens Straßen und die Entschlossenheit und Mut der Leute gesehen hat, weiß, dass sie nichts weniger als die Unabhängigkeit akzeptieren werden. Die katalanische Unabhängigkeitsbewegung ist eine friedliche Volksbewegung, in der jede Gesellschaftsschicht vertreten ist“, zeigt sich Stefan Zelger überzeugt. Er war als Beobachter selbst fünf Tage rund um das Unabhängigkeitsreferendum in Barcelona dabei. „Ein Referendum lässt sich vielleicht als illegal erklären; friedliche Wähler lassen sich vielleicht niederknüppeln; Dialogangebote lassen sich vielleicht ausschlagen; aber die Entschlossenheit der Katalanen lässt sich nicht brechen“, ist sich Zelger sicher.