"Einseitige Verteilung der Kosten"

STF: Kaum deutsche Forschungsaufträge an der Uni Bozen

Samstag, 03. August 2024 | 11:38 Uhr

Von: lup

Bozen – Die STF fordert im Rahmen einer Presseaussendung eine ausgewogenere Verteilung von Forschungsaufträgen an der Uni Bozen. Deutschsprachige Forschungsprojekte seien kaum auszumachen, weswegen es fraglich sei, inwiefern die Universität ihrer angestrebten dreisprachigen Ausrichtung tatsächlich nachkomme. Die Presseaussendung im Wortlaut:

Die Freie Universität Bozen (FUB) vergab in den letzten Jahren zahlreiche Forschungsaufträge. Bei lediglich sieben Prozent dieser Aufträge war die Projektsprache Deutsch. Obwohl ein großer Teil der Projekte vom Land Süd-Tirol finanziert werden, und obwohl sich die FUB als dreisprachig definiert. Die Süd-Tiroler Freiheit fordert, die Aufträge ausgewogener zu verteilen, um Chancengleichheit zu gewährleisten und die Abwanderung deutschsprachiger Akademiker zu verhindern.

Laut Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Süd-Tiroler Freiheit vergab die FUB in den vergangenen drei Jahren insgesamt 363 Forschungsaufträge. Davon waren nur 25 in deutscher und 9 in ladinischer Sprache. Die Aufschlüsselung zeigt die Schieflage:

– Italienisch: 84 Aufträge (23 Prozent).
– Italienisch und Englisch: 58 Aufträge (16 Prozent).
– Deutsch und Englisch: 11 Aufträge (drei Prozent).
– Deutsch und Italienisch: 21 Aufträge (sechs Prozent).
– Deutsch, Italienisch und Englisch: 14 Aufträge (vier Prozent).
– Englisch: 139 Aufträge (38 Prozent).

Die Verteilung der Kosten für die Forschungsaufträge ist ebenso einseitig. Von den insgesamt 1.807.039 Euro wurden nur 143.034 Euro (acht Prozent) für Projekte in deutscher Sprache aufgewendet. Für Projekte in italienischer Sprache waren es 499.704 Euro (28 Prozent) und für jene in englischer Sprache 571.901 Euro (32 Prozent).

„Es ist untragbar, dass die FUB, die sich als dreisprachige Universität ausgibt, die deutschsprachigen Forschungsprojekte derart vernachlässigt. Der Großteil der Forschungen wird vom Land Süd-Tirol finanziert“, betont Myriam Atz Tammerle, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit. Die Forschungsaufträge müssen in Zukunft gerechter verteilt werden, um die Chancengleichheit für deutschsprachige Forscher sicherzustellen und um der dreisprachigen Ausrichtung der Universität wirklich gerecht zu werden“, unterstreicht Atz Tammerle abschließend.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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7 Kommentare auf "STF: Kaum deutsche Forschungsaufträge an der Uni Bozen"


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Stadtler
Stadtler
Superredner
8 h 29 Min

Der Forschung ist die Sprache egal. Das Ergebnis zählt!

N. G.
N. G.
Kinig
9 h 40 Min

STF: Forschungsaufträge werden an die Fähigsten vergeben, NICHT an deutschsprachige Alibis zu kreieren!?
Wärs nicht rausgeworfens Geld!
Ich vergeb meine Maler Arbeiten doch nicht auch an Einheimische, weil sie einheimisch sind. Preisleistung mein Freund!

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
5 h 23 Min

Mein Gott, was die Politik immer zum Bemängeln findet. Wichtig ist dass die UNI funktioniert und ihrer Zielausrichtung entspricht. Den Studenten ist es relativ egal in welcher Sprache sie die Forschung machen. Die Jungend ist heute sowieso mehrsprachig und das allermeiste ist auf englisch. 

schwarzes Schaf
schwarzes Schaf
Universalgelehrter
3 h 11 Min

Ja und denen es hier nicht passt ziehen sowieso nach österreich und deutschland

stevie
stevie
Grünschnabel
2 h 29 Min

Forschungsprojekte, die mit Partnern aus aller Welt umgesetzt werden, werden klarerweise auf englisch abgewickelt, damit die Verständigung klappt. Viele englische Projekte sind so gesehen ein Zeichen für die internationale Ausrichtung der Uni und das finde ich gut. Hat die STF wirklich so wenig Ahnung von einem Universitätsbetrieb oder ist es einfach nur Polemik?

Neumi
Neumi
Kinig
11 Min 15 Sek

Es geht denen nicht um Englisch, immer nur um Deutsch vs Italienisch

Nimmt man alle zusammen, in denen Deutsch mit berücksichtigt wird, kommt man auf 46
Nimmt man alle zusammen, in denen Italienisch mit berücksichtigt wird, kommt man auf 177

Das ist zwar ein Verhältnis von 4:1, aber kein Grund, es in den Medien breitzuschlagen.
Wenn mit anderen Unis im selben Staat zusammengearbeitet wird, ist es nur natürlich, dass Italienisch verwendet wird.

raunzer
raunzer
Superredner
2 h 11 Min

Mein Gott, seit wann gibt es eine Uni Bozen?

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