Von: mk
Bozen – Was im Herbst befürchtet wurde, ist in Wirklichkeit noch viel schlimmer gekommen: Die Energiepreise gehen durch die Decke und treffen viele Familien und Betriebe mit voller Wucht. Deshalb fordert die Süd-Tiroler Freiheit erneut sofortige Gegenmaßnahmen von der Landesregierung. Die Energie müsse wirklich heimgeholt werden.
„Preissteigerungen von über 100 Prozent machen den Familien und Betrieben zu schaffen. Viele Menschen kommen dadurch – zusätzlich befeuert durch die allgemeine Inflation – in finanzielle Bedrängnis und Betriebe büßen Wettbewerbsfähigkeit ein. So kostet der Strom in Nordtirol fast die Hälfte wie in Südtirol – und das, obwohl Südtirol doppelt so viel (grünen) Strom produziert, als es selbst verbraucht und vor einigen Jahren die vermeintliche ‚Heimholung‘ der Energie als großer Coup gefeiert wurde. Den Verbrauchern brachte das bislang kaum etwas“, kritisiert die Bewegung.
Schuld an dieser Situation sei mitunter, dass Südtirol Teil des staatlichen Stromsystems sei und den Strom an der staatlichen Strombörse zu einem einheitlichen Preis kaufen und verkaufen müsse. Dabei hätte das Land durch Artikel 13 des Autonomiestatuts großen Handlungsspielraum, meint die Bewegung. Die Süd-Tiroler Freiheit habe bereits im November letzten Jahres einen Beschlussantrag im Landtag eingebracht, damit den Südtirolern ein jährlicher Strombonus ausgezahlt wird. „SVP und Lega lehnten den Antrag ab“, kritisiert die Bewegung.
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert die Landesregierung erneut zum Handeln auf: „Die Einführung eines eigenen Strommarktes mit eigener Regulierungsbehörde muss geprüft werden, damit Südtirol vom gesamtstaatlichen, vom Gas dominierten Markt, unabhängig wird. Die Menschen in Südtirol müssen endlich von der Wasserkraft profitieren können!“ Bereits nächste Woche wird die Bewegung die Landesregierung im Landtag mit einer Anfrage erneut mit dem Thema konfrontieren.