Von: lup
Bozen – Die Süd-Tiroler Freiheit hatte im Juli mit einem Beschlussantrag auf die Problematik des Pflegermangels aufmerksam gemacht und gefordert, dass in Südtirol die Studiengebühren bei der Ausbildung abgeschafft und ― so wie im Bundesland Tirol ― Studienbeiträge ausbezahlt werden. Landeshauptmann Kompatscher lehnte den Antrag jedoch mit der Begründung ab, dass das Land diesbezüglich bereits Maßnahmen geplant hätte.
“Bisher wurde von den großspurigen Ankündigungen jedoch noch gar nichts umgesetzt. Dies ist nicht nur ein Schaden für die Studenten, die sich bereits auf die finanzielle Entlastung eingestellt haben, sondern auch ein Schaden für das Land, da diese Studenten Süd-Tirol nun wohl enttäuscht verlassen werden und sich der Pflegermangel damit weiter zuspitzt”, so der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll.
Die Einschreibefrist an der Claudiana endete bereits am 21. August. Nun sei jedoch fraglich, was mit den Studenten geschehe, die sich für eine Pflegeausbildung angemeldet haben. “Sie taten dies im guten Glauben an die Versprechungen von Kompatscher, der ihnen eine Abschaffung der Studiengebühren und die Ausbezahlung eines Ausbildungsbeitrages von zumindest 600 Euro versprochen hatte. Auf Nachfrage wurde den Studenten jedoch mitgeteilt, dass man nicht wisse, ob und wann die Maßnahmen umgesetzt werden. Kompatscher ist ein Weltmeister bei Ankündigungen, umgesetzt wird davon aber meistens nur wenig”, führt Knoll weiter aus.
Wenn Südtirol konkurrenzfähig bleiben solle und man die Abwanderung junger Menschen verhindern möchte, müssen in Südtirol die gleich guten Studienbedingung herrschen wie außerhalb des Landes. Wenn man in Nord-Tirol für das Pflegestudium sogar noch Geld bekomme, in Südtirol aber dafür zahlen müsse, brauche sich Kompatscher nicht zu wundern, wenn junge Studenten das Land verlassen.
“Versprochen ist versprochen! Kompatscher und die Landesregierung sind daher aufgefordert, ungesäumt die Studiengebühren für die Pflegeausbildung abzuschaffen und den angekündigten Studienbeitrag auszubezahlen”. meint Knoll abschließend.