Von: luk
Bozen – Bereits mehrmals soll es im Eingangsbereich des Bozner Gerichtsgebäudes aufgrund fehlender Deutschkenntnisse der Beamten zu Konfliktsituationen mit den Bürgern gekommen sein. Zudem sollen sich die Beamten mitunter unhöflich verhalten haben. Dies teilt die Südtiroler Freiheit in einer Aussendung mit.
Die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle, weiß aus eigener Erfahrung davon zu berichten. Aus diesem Grund suchte sie das Gespräch mit der Gerichtspräsidentin Elsa Vesco. Gegenüber Atz Tammerle versicherte diese, dass sie auf die Einhaltung der Zweisprachigkeit großen Wert lege. Gleichzeitig räumte die Gerichtspräsidentin ein, dass das Gericht personell unterbesetzt sei, was sich bedauerlicherweise auch auf die Qualität der Sprachdienste auswirke. Der Sicherheitsdienst falle jedoch in den Zuständigkeitsbereich des Oberstaatsanwaltes.
Markus Mayr, der die Oberstaatsanwalt interimistisch leitet, bestätigte gegenüber Atz Tammerle, dass es in der Vergangenheit öfter zu den beklagten Vorfällen gekommen sei. Mit der geplanten Übertragung des Justizwesens vom Staat auf die Region und die Provinz könne er sich jedoch eine Besserung der Gesamtsituation vorstellen.
Myriam Atz Tammerle appellierte an Mayr, in diesem Zusammenhang dafür Sorge zu tragen, dass in Zukunft auch das Sicherheitspersonal verpflichtend zweisprachig sein müsse. Es sei erstaunlich, dass die Südtiroler, trotz der bereits bestehenden Sprachbestimmungen, ihr Recht auf Gebrauch der deutschen Muttersprache immer wieder ausdrücklich einfordern müssten, denn, so die Landtagsabgeordnete: „Eigentlich wäre es die Aufgabe der Südtiroler Volkspartei, den wichtigsten Grundpfeiler unserer Autonomie, nämlich den Gebrauch der Muttersprache, ausnahmslos und ohne Wenn und Aber zu garantieren, damit die Südtiroler nicht mehr diskriminiert werden.”