Von: luk
Bozen – Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer, fordert die Betreiber der Acquarena Brixen auf, “das Recht der Bürger auf Gebrauch der Muttersprache zu respektieren und Personal einzustellen, das der deutschen Sprache mächtig ist.” In der Anstellung von Personal ohne Zweisprachigkeitskenntnisse sieht Zimmerhofer eine grobe Verletzung der Bestimmungen zur Zweisprachigkeit und eine Respektlosigkeit gegenüber den deutschsprachigen Südtirolern. Er erinnert zudem daran, dass die Acquarena zu 100 Prozent im Besitz der Gemeinde Brixen und somit eine öffentliche Körperschaft ist.
Auf eine Beschwerde eines Familienvaters und der darauf folgenden Landtagsanfrage der Süd-Tiroler Freiheit hätten die Betreiber der Acquarena mit unstimmigen Aussagen und teilweise mit Hohn reagiert. So hätten die Stadtwerke Brixen mit jener Firma aus Trient, die die Ausschreibung für Bademeister vor einigen Jahren gewann, vertraglich festgelegt, dass die Bademeister über Deutschkenntnisse verfügen müssen. Zimmerhofer zitiert in diesem Zusammenhang den gesetzlichen Vertreter der Stadtwerke, Karl Michaeler, mit den Worten: „Alle Bademeister der Acquarena können genügend Deutsch […] Wenn es einen Bademeister geben würde, der nicht Deutsch sprechen könnte, wäre dieser gar nicht hier“.
„Dieses Bild entspricht nicht der Realität! Besagter Kunde kann ein Lied davon singen“, kontert Zimmerhofer. Ebensowenig lässt der Abgeordnete folgende Aussage Michaelers gelten: „Wir haben nicht die Firma ausgewählt, die am besten die Sprachen beherrscht, sondern jene Firma, die am meisten Sicherheit gewährleistet“. Zimmmerhofer wundert sich: „Was nützen die besten Sicherheitskenntnisse des Personals, wenn diese den Kunden nicht in deren Muttersprache vermittelt werden können?“ Und er erinnert an ein vor einigen Jahren ergangenes Gerichtsurteil, “dass sogar einem Gast aus Deutschland bescheinigte, dass er in Südtirol das Recht habe, Deutsch zu sprechen.”
Michaelers Aussage „Wir als Betreiber müssen uns die Frage stellen, was uns wichtiger scheint: Mehrsprachigkeit oder Sicherheit? Diese Frage würde ich auch gerne der Süd-Tiroler Freiheit stellen.“ empfindet Zimmerhofer als Hohn und veranlasst ihn zu Gegenfragen: „Wenn wir uns ohnehin alle auf Italienisch unterhalten, warum brauchen wir dann noch diese kostspielige Autonomie? Warum haben wir eigentlich eine Autonomie, Herr Michaeler?“
Zimmerhofer resümiert: „Seit dem Amtsantritt der neuen Landesregierung haben die Missachtungen der Verpflichtung zur Zweisprachigkeit massiv zugenommen. Dies belegen die inzwischen fast 100 Anfragen und sechs Beschlussanträge der Süd-Tiroler Freiheit zum Thema. Unter den Südtirolern breitet sich, mit tatkräftiger Unterstützung der Landesregierung, ein allgemeiner Hang zur Xenophilie aus. Wir werden dennoch weiterhin auf unser Recht auf Gebrauch der Muttersprache bestehen und auch im Fall Acquarena eine Eingabe beim Regierungskommissiariat hinterlegen!“