Kritik an Landesregierung

STF: “Ohne deutsche Schule keine Autonomie”

Donnerstag, 20. März 2025 | 16:26 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Süd-Tiroler Freiheit schlägt Alarm: Die deutsche Schule in Südtirol werde systematisch ausgehöhlt, weil die Landesregierung die Realität ignoriere und notwendige Maßnahmen verweigere. „Ohne deutsche Sprache und deutschsprachige Schüler verliert die Autonomie ihre Grundlage. Doch genau das passiert gerade – und die Politik schaut tatenlos zu“, warnt die Bewegung.

Ein Bürger hat der Süd-Tiroler Freiheit berichtet, dass es an der Grundschule „Albert Schweitzer“ in Meran Klassen gibt, in denen kein einziges Kind deutscher Muttersprache mehr eingeschrieben ist. Die Bewegung wollte es genau wissen und hat eine Landtagsanfrage gestellt und direkt bei der Schule um Auskunft angefragt. „Die Antwort des zuständigen Bildungslandesrates Philipp Achammer ist ein Skandal: Die Muttersprache wird bei der Einschreibung nicht erhoben und ist daher im Schulsystem nicht erfasst“, so die Süd-Tiroler Freiheit. Eine Antwort von Seiten der Schule stehe noch aus.

„Wie kann man eine deutsche Schule schützen, wenn man nicht einmal weiß, ob dort noch deutsch gesprochen wird?“, fragt die Süd-Tiroler Freiheit.

Gleichzeitig heiße es im Schreiben des Landesrates, die Einteilung der Kinder erfolge nach „ausgewogener Verteilung“. „Doch was genau soll da ausgewogen werden? Wie kann eine Schule ausgewogen deutsche und nicht-deutsche Schüler auf Klassen aufteilen, wenn es darüber gar keine Daten gibt?“, fragt die Bewegung.

Die Realität sei, dass Lehrpersonen längst vor einer unhaltbaren Situation stünden, Schulführungskräfte völlig im Stich gelassen würden und das Bildungsniveau massiv leide.

Anstatt endlich gegenzusteuern, verweise der Landesrat auf bereits jahrzehntelang angebotene Sprachförderkurse und behaupte, es sei „fast noch wichtiger, die Kinder sozial und emotional zu integrieren, als die nackte Sprachförderung“.

„Doch wie soll Integration funktionieren, wenn die Kinder nicht einmal eine gemeinsame Sprache haben?“, fragt die Süd-Tiroler Freiheit. Ohne Sprache gebe es keine Integration, keinen Austausch, kein gemeinsames Lernen – und genau das passiere gerade, denn „Sprache ist der Schlüssel zur Welt“, zitiert die Bewegung Wilhelm von Humboldt. So bleibe den zu integrierenden Kindern unsere Welt verschlossen, warnt die Süd-Tiroler Freiheit.

Einheimische Schüler würden auf Herz und Nieren geprüft, bevor sie als „schulreif“ gelten, während es zugleich nicht von Belang scheine, ob die anderen Schüler überhaupt die Unterrichtssprache beherrschen. „Dieses Beispiel zeigt deutlich, wie realitätsfremd und verantwortungslos die Bildungspolitik in Südtirol geworden ist. Schulführungskräfte werden allein gelassen, aber sobald sie Eigeninitiative zeigen, werden sie gerügt oder gar bestraft“, erklärt die Bewegung. Die Süd-Tiroler Freiheit werde nicht schweigen, wenn Südtirols Schulen und damit die Autonomie an die Wand gefahren würden. „Stirbt die deutsche Schule, stirbt die Autonomie!“, so die Süd-Tiroler Freiheit.

Die Süd-Tiroler Freiheit fordert alle Eltern, Lehrpersonen und Schulverantwortlichen auf, sich bei ihr zu melden, wenn sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben, wie jene an der „Albert Schweitzer“ Grundschule in Meran beschriebene. „Wenn die Politik keine Informationen erhebt, dann werden wir selbst aufzeigen, was wirklich passiert. Wir werden nicht locker lassen!“, erklärt die Bewegung abschließend.

Bezirk: Bozen

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