Von: mk
Bozen – Als der italienische Staatspräsident vor wenigen Wochen bei einem Festakt in Südtirol weilte, waren die Hoffnungen groß, dass er dabei auch die Begnadigung des Südtiroler Freiheitskämpfers Heinrich Oberleiter verkünden würde. „Leider wagte Landeshauptmann Kompatscher damals nicht, bei dieser Gelegenheit den italienischen Staatspräsidenten offiziell und im Namen des Landes um die Gnade für Heinrich Oberleiter zu ersuchen“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit in einer Aussendung.
Die Begnadigung dürfe jedoch nicht an einer fehlenden offiziellen Bitte scheitern, weshalb die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll und Myriam Atz-Tammerle, den italienischen Staatspräsidenten mit einem zweisprachigen Brief kontaktiert haben und ihn ─ anlässlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes und des neuen Jahres ─ offiziell um die Begnadigung von Heinrich Oberleiter ersuchen.
Heinrich Oberleiter und die im Exil lebenden Freiheitskämpfer können nun schon seit über 50 Jahre nicht mehr in ihre Heimatorte, zu ihren Familien und zu ihren Freunden zurückkehren. Es sei höchst an der Zeit, endlich einen Schlussstrich unter dieses leidvolle Kapitel der Südtirol-Geschichte zu ziehen und diesen Männern die Rückkehr nach Südtirol zu ermöglichen.
„Die Freiheitskämpfer der 1960-er Jahre haben sich für die Rechte der Südtiroler eingesetzt, von denen wir heute alle profitieren und verdienen sich daher den vollen Einsatz des Landes für ihre Begnadigung“, erklärt die Bewegung.
Die rechtliche Überprüfung habe ergeben, dass einer Begnadigung nichts mehr im Wege steht. Es sei nun eine persönliche Entscheidung des Staatspräsidenten, weshalb eine offizielle Unterstützung des Gnadengesuchs von Seiten des Landes Südtirol von größter Wichtigkeit sei.
Mit dem Brief an den italienischen Staatspräsidenten möchten die Abgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit ─ in ihrer Funktion als gewählte Volksvertreter ─ dem Gnadengesuch der Familie von Heinrich Oberleiter diese offizielle Unterstützung zukommen lassen.
„Das Bitten um Gnade für einen Menschen, der noch einmal in seinem Leben in die Heimat zurückkehren möchte, ist keine Provokation, sondern eine Frage der Menschlichkeit“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit.