Von: mk
Bozen – Laut einer ASTAT-Erhebung (Sprachenbarometer 2014, Seite 187) sind mehr als 70 Prozent der deutschsprachigen Südtiroler gegen zwei- oder dreisprachige Ortsnamen. Darauf weist die Süd-Tiroler Freiheit anlässlich ihrer Unterschriftensammlung für die Abschaffung der faschistischen Ortsnamen-Dekrete hin.
Seit dem Jahr 2004 ist der Anteil jener deutschsprachigen Personen, die gegen mehrsprachige Ortsnamen sind, von 65 auf 72 Prozent gestiegen. Auch wenn man die italienisch- und deutschsprachigen Bürger mit einberechnet, ergibt sich keine Mehrheit für mehrsprachige Ortsnamen. 58,1 Prozent der Südtiroler ziehen es vor, dass nicht alle Ortsnamen übersetzt werden.
Seit Mai sammelt die Süd-Tiroler Freiheit Unterschriften für die Abschaffung der faschistischen Ortsnamen-Dekrete. Die Unterschrift kann auch online geleistet werden. Laut dem Leitungsmitglied Werner Thaler würde nur die Abschaffung der betreffenden Dekrete eine Lösung der Ortsnamenfrage in Südtirol ermöglichen.
Deren Abschaffung würde nicht zwangsläufig bedeuten, dass es zukünftig keine italienischen Ortsnamen mehr geben würde. Etwa 55 Gemeindenamen würden weiterhin zweisprachig bleiben, zumal es sich dabei um keine von Ettore Tolomei erfundenen Ortsnamen handelt. Diese sind, ebenso wie die deutschen und ladinischen Ortsnamen, historisch fundiert.