Von: mk
Bozen – Die Staatsanwaltschaft Bozen hat Anklage gegen den Agrarreferenten des Umweltinstituts München, Karl Bär, sowie den österreichischen Buchautor Alexander Schiebel („Das Wunder von Mals“) erhoben.
Nach öffentlicher Kritik am massiven Pestizideinsatz in Südtirol erstattete Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler Strafanzeige wegen übler Nachrede zum Schaden der Südtiroler Landwirtschaft. Auch aktiven und ehemaligen Vorständen des Umweltinstituts und dem Verleger von Alexander Schiebel, dem Geschäftsführer des oekom verlags, Jacob Radloff, droht der Prozess. Der Strafprozess gegen Karl Bär startet nun am 15. September in Bozen.
Im Rahmen einer Pressekonferenz am heutigen Dienstag rechtfertigen die Angeklagten ihr Handeln und untermauern ihre Kritik am Pestizideinsatz in Südtirol.
Außerdem wollen sie auf der Pressekonferenz beleuchten, in welchem europäischen Kontext die Klage gegen den Umweltaktivisten und einen Buchautor zu betrachten ist. Auf der Pressekonferenz sprechen neben den Angeklagten und ihrem Anwalt auch zwei Südtiroler, die ebenfalls im Zusammenhang mit dem Pestizideinsatz in Südtirol vor Gericht standen.
Schuler hat bei der Staatsanwaltschaft in Bozen Strafanzeige gegen das Umweltinstitut München, den Buchautor Alexander Schiebel und dessen Verlag hinterlegt – und zwar wegen übler Nachrede und Verbreitung von Falschinformationen zum Schaden der Südtiroler Landwirtschaft.
Das Münchner Umweltinstitut hatte im August im Zentrum von München ein Großplakat aufgehängt, das vor der Pestizidbelastung durch die Südtiroler Landwirtschaft warnte. Für Unmut sorgte auch eine Aktion, bei der Radfahrer in Schutzanzügen und Atemschutzmasken im Burggrafenamt unterwegs waren. Der Direktor des Südtiroler Bauernbundes, Siegfried Rinner sprach damals von „Panikmache und Falschinformation“.