Von: mk
Bozen – Der Streit zwischen SAD und den Busfahrern spitzt sich zu.
Die Chauffeure klagen vor allem über zu lange Schichten, die bis zu 15 Stunden dauern können. Oft komme es zu unnützen Wartezeiten zwischen einer Fahrt und der nächsten.
Am heutigen Mittwoch hat eine Protestaktion der Gewerkschaften vor dem Landtag stattgefunden, um auf die Probleme der Buschauffeure aufmerksam zu machen.
Die Gewerkschaften verlangen, dass die Politik eingreift, um für die Busfahrer der SAD bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen.
ASGB-Transport und Verkehr: Untragbare Zustände in der Firma SAD
Richard Goller, Fachsekretär der Fachgewerkschaft Transport und Verkehr im ASGB (GTV), begründet die Kundgebung vom 9. Februar 2017 vor dem Landhaus in Bozen als Aufrüttelungsaktion zu den anhaltend prekären Arbeitsverhältnissen der SAD Bediensteten.
„Kundgebungen sind auch im Ausüben unseres Berufes nicht alltäglich und sollten niemals Usus werden. Die momentane Situation der SAD Beschäftigten erfordert aber außergewöhnliche Maßnahmen. Die Öffentlichkeit muss wahrnehmen, dass mit den Beschäftigten ein Schindluder getrieben wird, wie es in Südtirol wohl einmalig ist. Immer weniger Bedienstete sollen immer mehr Dienste übernehmen. Lange Dienstzeiten gepaart mit oftmals stundenlangen Pausen, die innerhalb der Residenz gar nicht entlohnt werden, außerhalb der Residenz mit 20 Prozent ab 30 Minuten und wieder darauffolgende Arbeitszeiten ergeben teilweise Dienstspannen von 15 Stunden. Das Resultat dieser Arbeitsbedingungen schlägt sich auch im Privat- und Familienleben der Angestellten nieder. Obendrein darf man nicht unterschätzen, dass die enormen Dienstspannen durch Nachlassen der Konzentration auch ein gewisses Risikopotential bergen. Somit wird der Passagier leichtfertig Gefahren ausgesetzt“, erklärt Goller den Beweggrund zur heutigen Kundgebung.
„Mir als Gewerkschaftsvertreter und den SAD Bediensteten ist klar, dass die vergangenen Streiks kontrovers diskutiert wurden. Es ist auch verständlich, dass sich Pendler, Schüler und all jene, die täglich vom Busfahren abhängig sind, daran stören. Genau deshalb war es wichtig heute die Medien einzuladen, sich unsere Beschwerden anzuhören. Die Öffentlichkeit muss darüber Bescheid wissen, dass die wahren Verantwortlichen der Streiks nicht die Busfahrer und Gewerkschaften sind, sondern der Arbeitgeber, dem jeglicher Verhandlungswille fehlt“, schließt Goller.