Ukrainische Soldaten rücken Stück für Stück vor

Streitkräfte in der Ukraine rücken im Süden weiter vor

Donnerstag, 05. Oktober 2023 | 14:51 Uhr

Von: APA/Reuters/dpa

Die Ukraine kommt nach eigenen Angaben im Süden weiter voran. “Wir haben westlich von Robotyne einen Teilerfolg erzielt”, sagt der Sprecher der Südgruppe, Oleksandr Stupun, im staatlichen Fernsehen. “In einigen Gebieten sind wir zwischen 100 und 600 Meter vorgerückt.” Die ukrainischen Truppen würden ihre Stellungen weiter ausbauen. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte teilt mit, die Truppen hätten russische Angriffe bei Robotyne und Verbove abgewehrt.

Über den Regionen Odessa und Mykolajiw im Süden sowie Kirohowrad in der Zentralukraine seien 24 von Russland gestartete Drohnen abgeschossen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit.

In der Stadt Cherson kamen indes ukrainischen Angaben zufolge zwei Menschen bei einem russischen Angriff ums Leben. Eine entsprechende Mitteilung machte der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, auf Telegram. Im Gebiet Cherson – in der Stadt Beryslaw – wurde laut Kiew ein Krankenhaus durch russischen Beschuss schwer beschädigt. “Die vierte Etage wurde vollkommen zerstört, noch eine teilweise”, schrieb der Militärgouverneur von Cherson, Olexander Prokudin, am Donnerstag auf Facebook. Der Fahrer eines Krankenwagens und ein Arzthelfer seien beim Angriff verletzt worden. Der Fahrer habe einen Beinbruch und eine Kopfverletzung erlitten, der Helfer Prellungen. Angriffe auf Krankenhäuser gelten als Kriegsverbrechen.

Das russische Verteidigungsministerium spricht von Erfolgen seiner Streitkräfte an der Ostfront. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs haben die russischen Streitkräfte dagegen erfolglos versucht, das Gebiet bei Andrijiwka im Osten zurückzuerobern, das die Ukraine im vergangenen Monat zurückerobert hatte. Reuters konnte die Berichte über die Kämpfe zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die US-Regierung hat indes der Ukraine eigenen Angaben nach vom Iran beschlagnahmte Munition geschickt. Die Munition sei ursprünglich im Dezember 2022 vom US-Militär im Golf von Oman auf einem Schiff sichergestellt worden, teilten das zuständige Regionalkommando des US-Militärs (Centcom) und das US-Justizministerium am Mittwoch (Ortszeit) mit. Der Iran habe die rund 1,1 Millionen Schuss den Huthi-Rebellen im Jemen schicken wollen, hieß es weiter. Das sei ein Verstoß gegen eine Resolution des UNO-Sicherheitsrats. Die USA erklärten die Munition folglich zu ihrem Eigentum.

Mit diesem Waffentransfer unterstütze das Vorgehen der US-Regierung gegen ein autoritäres Regime nun direkt den Kampf der Ukraine gegen ein anderes autoritäres Regime, so das US-Justizministerium. Die USA liefern der Ukraine seit einigen Monaten umstrittene Streumunition. US-Präsident Joe Biden hatte dies unter anderem damit begründet, dass es dem US-Militär an Munition fehle. Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste Verbündete der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russischen Invasoren und haben in den vergangenen 19 Monaten milliardenschwere Militärhilfen bereitgestellt.