Von: luk
Bozen – Die Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus) hat in den letzten Tagen viel Unmut aus den Reihen der Studierenden über die bevorstehende Koalitionsbildung der SVP mit den rechten FdI wahrgenommen. Die sh.asus ist ein überparteilicher, aber nicht unpolitischer Verein, der es zur Hauptaufgabe hat, die Interessen der Studierenden zu repräsentieren. “Und hier ist das Interesse, das die SH repräsentiert, die Besorgnis der Studierenden über den Stellenwert der eigenen Anliegen in dieser politischen Konstellation. Anliegen, die ihre Zukunft und Themen wie Klimaschutz, Gleichberechtigung, Toleranz und Sicherheit für alle umfassen.”
“Dies ist also ein Appell an die Regierungsbildenden, die Herausforderungen unserer Zeit wahrzunehmen und progressiv anzugehen; Rückschritte können wir uns keine mehr leisten. Es geht darum, eine progressive, zukunftsfähige politische Agenda zu entwickeln. Eine politische Agenda, die die Zukunft und Jugend im Auge hat. Und keine reaktionären ideologischen Agenden”, schreibt die sh.asus.
“Die sh.asus fragt sich an dieser Stelle, wie in einer Koalition mit Klimawandelleugnern, die also Forschungen aus der Wissenschaft und der Hochschulwelt negieren, eine solche zukunftsfähige Agenda zustande kommen soll. Wissenschaftlich begründeter Klimaschutz und Nachhaltigkeit, d.h. die Erhaltung der eigenen Lebensgrundlage, sind Priorität für einen großen Teil der Gesellschaft, und vor allem für die jungen Studierenden. Die nächsten fünf Jahre sind für das Klima essentiell. Deshalb muss es weiterhin ganz oben auf der politischen Agenda stehen und es dürfen keine Abstriche zugunsten von ökonomischen Interessen von wenigen gemacht werden”, heißt es in einer Aussendung.
Weiters fordert die sh.asus von den Regierungsbildenden, die Wohnpolitik sozial und kooperativ zu gestalten. Es dürfe keine totale Privatisierung und Spekulation von bzw. mit studentischem Wohnraum zugelassen werden – man muss sich hier an sozialen Kriterien und nicht an Profiten orientieren. “Es gilt hierbei, für die künftige Vergabe von Heimplätzen z.B. an den von der sh.asus geforderten sozio-ökonomischen Kriterien festzuhalten und diese auch effektiv umzusetzen. Wohnraum muss wieder leistbarer werden, auch für junge RückkehrerInnen. Das hängt nämlich auch mit dem Brain Drain zusammen. Eine Koalition mit der Partei, die den Steuer-Bonus ‘rientro cervelli’ auf nationaler Ebene einschränkt, kann die Situation noch weiter verschärfen, und Südtirol unattraktiver und weniger einladend machen.”
Auch finanzielle Unterstützungen wie Studienbeihilfen und Stipendien müssetn von der neuen Regierung weiterhin garantiert werden. Denn Studieren müsse für möglichst alle zugänglich sein.
Ein weiteres Anliegen der sh.asus ist der Autonomieschutz. “Unsere Autonomie ist mehr als bloßes Kompetenzenraffen. Sie ist ein antifaschistisches Projekt, das sich gegen die Schrecken der Vergangenheit richtet. Sie ist unsere Stärke, die friedliche Co-Existenz, Partizipation und Weiterentwicklung in Südtirol ermöglicht. Die sh.asus fordert deshalb, dass auch in Zukunft partizipative und offene Politik betrieben wird, an der sich alle beteiligen können – die Anliegen der Studierenden und der jungen Menschen dürfen nämlich keineswegs in den Hintergrund geraten.”
Abschließend fordert die Außenstelle Wien der sh.asus die künftige Landesregierung dazu auf, “die Zukunft des Landes so zu gestalten, dass sie für alle Platz und Sicherheit biete. Da kann sich der gesamte Verein nur anschließen. Es braucht eine Politik der Zukunft und nicht der Vergangenheit.”