Im Landtag ist ein Antrag bereits abgeblitzt

Süd-Tiroler Freiheit fordert eigenes Renteninstitut

Donnerstag, 18. Juli 2024 | 17:07 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Rentensysteme in Europa, einschließlich Italiens und somit auch Südtirols, stehen vor immer größeren Herausforderungen. Sinkende Geburtenraten und steigende Lebenserwartungen belasten das bestehende Beitragssystem erheblich. Südtirol ist zudem eine der ganz wenigen Provinz Italiens, die in den „Steuertopf“ für Sozialleistungen mehr einzahlt, als die Bevölkerung ausbezahlt bekommt. Dies betont Bernhard Zimmerhofer, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit.

Er hat im Rahmen der letzten Landtagssitzung im Juli 2024 die Landesregierung gefragt, wie sie diesen Entwicklungen entgegenwirken wolle. Zimmerhofer stellte klar: „Die Rentensysteme kollabieren und die Antwort der Landesregierung bleibt immer dieselbe: ‘Die Zuständigkeit liegt klar beim Staat.’ Das ist für uns nicht mehr hinnehmbar. Wir müssen jetzt handeln und ein eigenes Rentensystem für Südtirol aufbauen!“

Landeshauptmann Arno Kompatscher jedoch bleibt bei seiner Position und verweist auf Empfehlungen von Prof. Gianfranco Cerea aus dem Jahr 2016. „Der Professor rät zur Vorsicht bei der Übernahme von Ausgabenhoheit im Bereich der Pensionen, insbesondere wegen der Mobilität der Personen. Die Risiken seien zu hoch.”

Zimmerhofer kontert: „Die Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU erlaubt keine Diskriminierung aufgrund der Staatsangehörigkeit. Rentenansprüche werden bereits jetzt über Staatsgrenzen hinweg abgerechnet. Ein eigenes Renteninstitut für Südtirol ist nicht nur machbar, sondern notwendig.“ Die Süd-Tiroler Freiheit argumentiert, dass die gegenseitige Verrechnung von Rentenansprüchen bei Arbeitszeiten im Ausland bereits gängige Praxis in der EU und der Schweiz sei. Dies wäre auch für ein eigenständiges Süd-Tiroler Renteninstitut anwendbar, so die Überzeugung.

Zimmerhofer abschließend: „Wir können nicht länger zusehen, wie unsere Bevölkerung ins Verderben rennt. Es ist Zeit, dass wir Verantwortung übernehmen und unser eigenes Rentensystem schaffen, um die Zukunft unserer Rentner zu sichern.“

Die Süd-Tiroler Freiheit wird weiterhin entschlossen für mehr Souveränität und Autonomie auch beim Rentensystem kämpfen und Druck auf die Landesregierung ausüben, um dieses Ziel zu erreichen.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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7 Kommentare auf "Süd-Tiroler Freiheit fordert eigenes Renteninstitut"


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Oracle
Oracle
Kinig
18 h 39 Min

@tja, .. die STF hat immer wieder krumme Ideen…. klingt vielleicht vorerst gut, finde ich aber zum Schluss eine große Schnapsidee, wenn man sich das Ganze etwas besser anschaut…. ach der Zimmerhofer, mit einer 3jährigen Handelschule jetzt ein Rentenexperte?

Tigre.di.montana
Tigre.di.montana
Universalgelehrter
19 h 54 Min

Es gibt das Subsidiaritätsprinzip: man kann und sollte Dinge auf möglichst kleiner Ebene regeln. In Deutschland gibt es z.B. die Ärzteversorgung Hessen und die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe. Wenn ein Arzt von Hessen (gutes Wirtschaften dort nach Westfalen-Lippe (nicht so eine gute Hand bei der Geldanlage für die Versicherten) umzieht, bekommt er eine niedrigere Rente. Die bisherigen Renteneinzahlungen werden unter den Ärzteversorgungen verrechnet. Es funktioniert.

Doolin
Doolin
Kinig
19 h 30 Min

…hier fällt alles in den INPS Topf…

Faktenchecker
16 h 14 Min

Die Ärzteversorgung ist eine rein private Versicherung.

Oracle
Oracle
Kinig
13 h 32 Min

@Doolin…. ??? das mit dem INPS-Topf stimmt doch gar nicht!

Faktenchecker
16 h 14 Min

Das ist Phantasterei im Sommerloch.

Wohlzeit
Wohlzeit
Superredner
4 h 17 Min

Nicht alles, was machbar ist, ist auch erstrebenswert

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