Von: mk
Bozen – Der Hauptausschuss der Süd-Tiroler Freiheit hat sich auf seiner letzten Sitzung entschieden gegen die Sanitätsreform der Landesregierung ausgesprochen. Die Bewegung ist sich sicher: „Mit der Reform werden die Bezirkskrankenhäuser weiter ausgeblutet. Der Apparat wird zusätzlich aufgebläht und am Ende wird der Gesundheitsdienst verschlechtert anstatt verbessert! Oder um in der Medizinsprache zu bleiben: Hier wird mit Placebo gegen Krebs gekämpft!“
Die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, Myriam Atz Tammerle und Bernhard Zimmerhofer, erläuterten dem Hauptausschuss der Süd-Tiroler Freiheit ihre Bedenken bezüglich der Sanitätsreform. „Durch die Neuausrichtung des Landesgesundheitsdienstes kommt es zu einer Zentralisierung in Bozen, die langfristig dazu führen wird, dass die peripheren Krankenhäuser weiter ausbluten“, befürchten die Abgeordneten. „Die Reform zeigt, dass die Aufwertung des ländlichen Raumes für die SVP nichts weiter als ein Lippenbekenntnis ist!“
Während der Ärztemangel in Südtirol immer bedrohlichere Formen annehme, werde mit der Sanitätsreform nur der Verwaltungsapparat weiter aufgeblasen. „Es werden neue Strukturen wie die Organisationseinheit für die klinische Führung geschaffen, für die es wiederum einen Direktorenposten zu vergeben gibt. Die gesamte Organisationsstruktur wird schwerfälliger, mit sich überlappenden Rollenverteilungen. Genrealdirektor Schael bekommt mit der Reform zudem ein noch stärkeres Durchgriffsrecht in Personalentscheidungen“, kritisiert die Süd-Tiroler Freiheit.
Über die immer drängendere Problematik der Zweisprachigkeitsbestimmungen verliere der Plan der Landesregierung kein Wort. Außerdem bestehe keine strukturelle Zusammenarbeit und Koordination mit Krankenhäusern im Bundesland Tirol, die laut der Bewegung gerade im Hinblick auf die europarechtlich gewährleistete Wahlfreiheit der Patienten notwendig wäre.
Der Hauptausschuss der Süd-Tiroler Freiheit kommt deshalb zu einem vernichtenden Urteil: „Süd-Tirols Gesundheitswesen, einst ein Vorzeigeprojekt des Landes, ist längst in einen gefährlichen Abwärtsstrudel geraten. Die neuen ‚Reformen‘ führen zu einer weiteren Verschlechterung des Südtiroler Gesundheitsdienstes! Es ist fünf vor zwölf!“