Von: mk
Bozen – Der Lega-Vorsitzende Matteo Salvini will eine sechsmonatige Wehrpflicht einführen. Davor warnt zumindest die Süd-Tiroler Freiheit. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde von der Lega bereits ausgearbeitet. Die Bewegung spricht sich klar dagegen aus.
Wie berichtet, schlägt Salvini vor, dass alle jungen Männer und Frauen in Italien sechs Monate lang verpflichtenden Zivildienst leisten sollten.
Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, betont: „Die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Italien würde einen Rückfall in die Geschichte bedeuten, besonders für die Südtiroler! Für die ethnischen Minderheiten ist der erzwungene Militärdienst in einem fremden Staat eine Gefahr!“
Laut Salvini wäre die Wehrpflicht eine wichtige Form der staatsbürgerlichen Erziehung, die es dem Einzelnen ermögliche, sich an gemeinnützigen Initiativen wie Such- und Rettungsaktionen, Katastrophenschutz, Erste Hilfe und Waldschutz zu beteiligen. „Für uns Südtiroler zählt dieses Argument ohnehin nicht, da eine Vielzahl von Bürgern in ehrenamtlichen Vereinen tätig ist“, meint Knoll.
Nicht vergessen werden dürfe, dass durch eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ein enormer Schaden für die Wirtschaft entstehe. Berufstätige würden für sechs Monate in den Betrieben fehlen.
Erst im letzten Jahr hat sich der Landtag auf Antrag der Süd-Tiroler Freiheit gegen jegliche Form einer Wiedereinführung der Wehrpflicht in Italien ausgesprochen.