Von: sis
Pustertal – Die Bezirksleitung der Süd-Tiroler Freiheit Pustertal sieht kritisch auf die olympischen Spiele 2026 Mailand-Cortina. Durch neuerliche Verzögerungen kämen die Veranstalter unter Zeitdruck. Für heuer hätten bereits sämtliche Trainingseinheiten in Antholz abgesagt werden müssen, wie der Bürgermeister berichtet habe.
Mit rund 40 Millionen Euro soll das Biathlonzentrum in Antholz Olympiafit gemacht werden, die Folgekosten seien dabei laut Süd-Tiroler Freiheit noch nicht berücksichtigt. Die Süd-Tiroler Freiheit Pustertal hatte im März 2018 eine Bürgerbefragung zur Beteiligung Südtirols an Olympia 2026 gefordert, um Meinungen über zusätzliche Umweltzerstörung, Verkehrsbelastung und Preissteigerungen einzuholen.
Laut der Süd-Tiroler Freiheit sei das Pustertal jetzt schon, außerhalb der Hauptsaison, dem Verkehr kaum gewachsen. Auch der bekannte Tourismusexperte Harald Pechlaner sähe Handlungsbedarf von Seiten der Politik, um hier gegenzusteuern. Dem Experte zufolge wachse in der Bevölkerung das Unbehagen wegen des hohen Tourismusaufkommens, wegen viel Verkehr und überfüllter Orte.
„Wenn es für solche internationalen Sportgroßveranstaltungen immer weniger Bewerber gibt und auch die Bevölkerung dem ablehnend gegenübersteht, dann ist das ein klares Zeichen dafür, dass Olympia ein Auslaufmodell ist! Nachhaltiger wäre es, wenn man diese Gelder für den Breitensport und für den Schulsportunterricht verwenden würde. Insgesamt kann also von ‚Spielen im Zeichen der Nachhaltigkeit‘ und ‚Sportveranstaltung mit geringen Umweltauswirkungen‘, wie es der Landeshauptmann ausgedrückt hat, keine Rede sein! Dafür sprechen allein schon die rekordverdächtigen Entfernungen zwischen den verschiedenen Austragungsstätten“, so der Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit Pustertal, Bernhard Zimmerhofer.