Von: mk
Bozen – Die Süd-Tiroler Freiheit hat sich in Innsbruck mit Vertretern der Jungärzte getroffen, die mit ihrem offenen Brief auf die Fehlentwicklungen im Südtiroler Gesundheitswesen aufmerksam gemacht haben. Dem Gedankenaustausch sollen nun konkrete Initiativen im Landtag folgen, damit die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass junge Ärzte nach ihrem Studium wieder nach Südtirol zurückkehren können.
Die Vertreter der Jungärzte, Elisa Reiterer und Markus Santer, erläuterten den Landtagsabgeordneten Sven Knoll und Bernhard Zimmerhofer sowie den beiden Jugendvertretern der Süd-Tiroler Freiheit, Peter Gruber und Christoph Mitterhofer, die Gründe dafür, warum viele Medizinstudenten nicht nach Süd-Tirol zurückkehren, und warnten vor dem akuten Ärztemangel, der unmittelbar bevorsteht.
„Südtirols Gesundheitswesen wurde in den letzten Jahren zunehmend heruntergewirtschaftet und ist in vielerlei Hinsicht nicht mehr konkurrenzfähig. Hinzu kommen bürokratische Hürden bei der Anerkennung von Studientiteln, Probleme bei der Facharztausbildung, geringere Bezahlung, qualitativ schlechtere Ausbildungsmöglichkeiten und fehlende Forschungszusammenarbeit mit der Universität Innsbruck“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit nach dem Treffen.
All das führe dazu, dass sich Jungärzte ― obwohl sie gerne nach Südtirol zurückkehren würden ― gezwungen sehen, anderswo zu arbeiten.
„Durch diese Entwicklung ist nicht nur eine flächendeckende medizinische Versorgung der Bevölkerung gefährdet, sondern auch eine ärztliche Behandlung in deutscher Sprache. Die Tatsache, dass sich Süd-Tiroler Patienten bereits heute oft nicht mehr in der eigenen Muttersprache im Krankenhaus verständigen können, zeigt deutlich, wie schlecht es um das Gesundheitswesen bestellt ist“, so die Südtiroler Freiheit.
Der Landtagsabgeordnete Sven Knoll sicherte den Jungärzten die volle Unterstützung der Süd-Tiroler Freiheit für ihr Anliegen zu und dankte ihnen für den Mut, mit welchem sie – trotz öffentlicher Anfeindungen – die Probleme und Versäumnisse in der Südtiroler Gesundheitspolitik ganz offen angesprochen hätten. Es sei nun die Aufgabe der Politik, in Zusammenarbeit mit den Jungärzten dafür zu sorgen, dass das Südtiroler Gesundheitswesen wieder konkurrenzfähig werde und jungen Ärzten eine Perspektive biete, erklärt die Bewegung.