Von: mk
Bozen – In einem halben Jahr könnte es so weit sein – die größte Mehrwertsteuererhöhung in der Geschichte Italiens: Dann wird die Mehrwertsteuer voraussichtlich von 22 Prozent auf 25,2 Prozent angehoben. In zwei Jahren droht sogar eine Erhöhung auf 26,5 Prozent. Davor warnt die Süd-Tiroler Freiheit. Die Bewegung nimmt deshalb die Landesregierung in die Pflicht.
Betroffen von der möglichen Erhöhung ist auch der ermäßigte Satz von zehn Prozent, der auf 13 Prozent angehoben werden soll. Er gilt beispielsweise für Arzneimittel, kulturelle Veranstaltungen und zahlreiche Lebensmittel.
Verhindern lässt sich die massive Mehrwertsteuererhöhung nur, wenn das Parlament ein verantwortungsvolles Haushaltsgesetz verabschiedet und noch heuer ca. 23 Milliarden Euro aufbringt. „Unwahrscheinlich“, meint Stefan Zelger von der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit, „bei einem Parlament, dass sich als Panoptikum von Populisten, Dilettanten und Karrieristen darstellt!“
Die Süd-Tiroler Freiheit warnt eindringlich vor den Folgen für die Süd-Tiroler Bevölkerung, die schon heute mit hohen Lebenskosten konfrontiert ist. Laut Berechnungen der renommierten Wirtschaftszeitung „Il Sole 24 Ore“ bleiben bei der Mehrwertsteuererhöhung jeder Südtiroler Familie im Schnitt 654 Euro weniger im Jahr. Pessimistischere Prognosen von italienischen Verbraucherschützern gehen gar von bis zu über 1.000 Euro pro Familie aus.
Da ein großer Teil der Mehrwertsteuereinnahmen in den Südtiroler Haushalt fließt, fordert die Süd-Tiroler Freiheit im Fall der Fälle Gegenmaßnahmen. „Die Landesregierung muss Wege finden, um die Belastungen für die Menschen abzufedern und ihnen ihr Geld zurückzugeben“, verlangt Zelger. Letztendlich zeige sich zum tausendsten Mal, welche großen Probleme die Zugehörigkeit unseres Landes zu Italien für jeden Einzelnen mit sich bringt, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit abschließend.