Herbergssuche für alte und neue Asylwerber immer schwieriger

Südtirol hat heuer rund 500 neue Asylwerber unterzubringen

Montag, 27. März 2017 | 12:00 Uhr

Von: luk

Bozen – Heuer sind rund 500 neue Asylwerber in Südtirol unterzubringen, berichtet heute das Tagblatt Dolomiten. Die Anlaufstelle für Flüchtlinge am Bozner Bahnhof muss aber umziehen, da die Eisenbahngesellschaft die bisher zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten künftig selber benötigt.

Während das Land für diesen Dienst Räumlichkeiten in der Ex-Landhaus-Mensa gefunden hat, gestaltet sich die Herbergssuche für alte und neue Asylwerber immer schwieriger.

Südtirol dürfte heuer laut Luca Critelli, Direktor der Abteilung Soziales, an die 500 Asylwerber unterzubringen haben, die dem Land von Rom neu zugewiesen werden. „Die Zahl 1700, die seit einigen Tagen kursiert, stimmt sicher nicht“, sagt Critelli. Bis Jahresende dürften es damit insgesamt 1800 bis 1900 Asylwerber sein, für die das Land einen Platz bereitstellen muss.

Doch egal, wie viele neue Asylwerber Südtirol unterbringen muss. „Die Aufgabe wird sicher nicht einfacher“, sagt Critelli. Zwar sollten in Kürze die Einrichtungen in Innichen, Brixen, Auer, Leifers und Lana bezugsfertig sein. Doch die rund 350 Plätze, die dort zur Verfügung stehen, werden zum Großteil für Asylwerber benötigt, die derzeit in Bozen untergebracht sind. So sollen noch innerhalb April jene 60 der ursprünglichen 170 Asylwerber übersiedeln, die derzeit noch im Hotel Alpi untergebracht sind.

FH: “Situation läuft aus dem Ruder – SPRAR-Programm führt Gemeinden hinters Licht”

„Genug ist genug“, unterstreicht der Freiheitliche Landesparteiobmann Walter Blaas in einer Aussendung. „Das Asylchaos greift in Südtirol um sich und laut neuesten Berichten soll das Land weitere 500 Plätze bis Jahresende vorweisen. Die Entwicklung ist längst aus dem Ruder gelaufen und wird sich weiter zuspitzen. Die Unterbringung ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch des geeigneten Personals, der Sicherheit und der Organisation. Südtirol ist längst schon überfordert. Die zeitweilige Unterbringung ist eine Sache, die Folgen eine andere. Der Großteil der untergebrachten Personen landet auf der Straße, ihr Weg führt zwangsläufig in die Kriminalität und die heimische Bevölkerung lebt in Angst“, kritisiert Blaas.

„Derzeit erhöht sich der Druck auf die Südtiroler Gemeinden sich an der Unterbringung von sogenannten Flüchtlingen zu beteiligen. Entweder durch die Teilnahme am staatlichen SPRAR-Programm oder an der Zuweisung von Asylanten durch das Land. Beim SPRAR-Programm wird den Gemeinden eine Schutzklausel schmackhaft gemacht, die eine Obergrenze zur Aufnahme von Asylwerbern vorsieht. Angesichts dessen, das weitere 500 Unterbringungsplätze einzurichten seien, ist die Schutzklausel für Südtirols Gemeinden obsolet und eine Augenauswischerei“, kritisieren der Freiheitliche Landesparteiobmann und Generalsekretär Simon Auer.

„Das Asylchaos hat Südtirol fest im Griff und wird sich durch die undichten EU-Außengrenzen weiter verschärften. Das Scheitern der etablierten Politik verdeutlicht sich jeden Tag aufs Neue. Die Situation in Südtirol und in ganz Europa kann nicht mehr schön geredet werden. Eine humanitäre und sicherheitspolitische Katastrophe liegt in der Luft“, erläutert Blaas.

„Um die Sicherheitslage im Land zu entschärfen ist ein Einwanderungsstopp – vor allem aus kulturfremden Weltgegenden – unumgänglich. Abgelehnte Asylwerber, straffällige Ausländer und Illegale sind umgehend des Landes zu verweisen und abzuschieben. Nur ein politischer Wechsel, weg von der linken 68er Mentalität und hin zu einer Politik der Vernunft, kann eine sichere Zukunft für die Heimat garantieren“, unterstreichen die Freiheitlichen. „Südtirol ist in einer besonderen Situation. Hier lebt eine deutsche und ladinische Minderheit, deren Schutz bereits durch die Eskapaden des Zentralstaates täglich auf dem Spiel steht“, hält Walter Blaas abschließend fest und kritisiert das Verhalten der Landesregierung.

 

Bezirk: Bozen