Widerstandskämpfer und ehemaliger Sozialist

Südtirol trauert um Renato Ballardini (97)

Montag, 17. Februar 2025 | 09:26 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Südtirol trauert um Renato Ballardini, einen bedeutenden Wegbereiter der Autonomie und unermüdlichen Fürsprecher der Region im italienischen Parlament. Der ehemalige Abgeordnete, Widerstandskämpfer gegen den Faschismus und Sozialist (PSI) setzte sich maßgeblich für die Rechte Südtirols ein und war als Berichterstatter in der Abgeordnetenkammer an der Ausarbeitung des Autonomiestatuts beteiligt.

Ballardini war eine Stimme der Gerechtigkeit in der italienischen Politik, der das historische Unrecht an Südtirol offen thematisierte. In seinen Reden zeichnete er die Geschehnisse rund um die Abtrennung von Österreich ungeschönt nach. Besonders eindrucksvoll war seine Stellungnahme vor dem italienischen Parlament, in der er betonte: „Die Angliederung Südtirols an Italien stellt nicht die Krönung der Ideale des Risorgimento dar und gehörte auch nicht zu den Zielen des Irredentismus von Battisti. Im Gegenteil, gegen sie erhoben sich in Italien angesehene Stimmen, um sie im Namen der Prinzipien des Risorgimento und des Patriotismus zu verhindern.“

Sein Engagement für Südtirol reichte über Jahrzehnte hinweg. Als Mitglied des Verfassungsausschusses spielte er eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des Zweiten Autonomiestatuts und trug zu einer objektiven Darstellung der Südtirol-Frage in der italienischen Politik bei. Sein Vermächtnis bleibt eng mit dem Kampf um Selbstbestimmung und gerechte politische Lösungen für die Region verbunden.

Mit dem Tod von Renato Ballardini verliert Südtirol nicht nur einen bedeutenden Politiker, sondern auch einen seiner größten Vermittler zwischen Rom und Bozen. Sein Wirken wird in der Geschichte der Südtiroler Autonomie fortleben.

Bezirk: Bozen

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