ÖVP macht Werbung für Schwesterpartei

Südtirol-Wahl: Kompatscher streicht Vertretungsanspruch hervor

Donnerstag, 19. Oktober 2023 | 15:45 Uhr

Von: apa

Bozen – Drei Tage vor der Südtiroler Landtagswahl am Sonntag hat Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) an die Wähler appelliert, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. “Je mehr Menschen wählen, desto stärker legitimieren sie die Arbeit des Landtages und der Landesregierung”, betonte der Landeshauptmann und SVP-Spitzenkandidat in einer Aussendung. Im Sinne der Südtirol-Autonomie gehe es in erster Linie auch um den “Vertretungsanspruch für die Minderheiten nach innen und nach außen.”

“Wählen ist gleichermaßen Bürgerrecht wie Bürgerpflicht, gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen”, erklärte Kompatscher, der sich zum dritten und letzten Mal als Spitzenkandidat der “Sammelpartei” zur Wahl stellt. Eine hohe Wahlbeteiligung stärke den “Zusammenhalt in der Gesellschaft, belebt die demokratische Kultur und stärkt die politischen Vertreter und Vertreterinnen in ihrem Tun.”

Kompatscher und seine SVP stehen bei dieser Wahl mächtig unter Druck. Umfragen prognostizierten der Südtiroler Volkspartei zuletzt nur rund 35 Prozent der Stimmen – nach 41,9 Prozent bei der letzten Landtagswahl im Jahr 2018. Angesichts der Vielzahl an Listen trommelten der Landeshauptmann und die Seinen zuletzt unentwegt für “Geschlossenheit” und warnten vor instabilen Verhältnissen und Unregierbarkeit bzw. einer möglicherweise notwendigen Dreierkoalition. Ihren Wahlkampfabschluss begeht die SVP am Freitag mit einer Veranstaltung in Kardaun.

Schützenhilfe erhielten Kompatscher und die SVP am Donnerstag wenig überraschend von der ÖVP, in Person des Südtirolsprechers der Partei, des Tiroler Nationalratsabgeordneten Hermann Gahr. Auch er stieß ins “Geschlossenheits-Horn” und rief die Südtiroler zu ebendieser auf. “Diese Landtagswahl kann wegweisend sein für die Zukunft Südtirols. Jetzt ist es an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen und eine klare Botschaft zu senden. 16 Listen machen ein Landesparlament fast unregierbar, es wird schwierig Mehrheiten für gute Projekte zu finden. Umso wichtiger ist es nun, dass die Menschen zur Urne schreiten und sich klar für stabile Verhältnisse aussprechen”, ließ Gahr Richtung Süden wissen. “Instabilität und politisches Chaos” seien “schlichtweg keine Option”.

Gewählt werden am Sonntag die 35 Mandatare zum Südtiroler Landtag. Wahlschluss ist um 21.00 Uhr, dann beginnt die Auszählung. Mit einem vorläufigen Endergebnis wurde erst in der Nacht auf Montag gerechnet.

Bezirk: Bozen