Von: apa
Auch der wohl bekannteste lebende Südtiroler hat die Landtagswahl in seiner Heimat interessiert verfolgt. Für Bergsteigerikone Reinhold Messner hat sich LH und SVP-Spitzenkandidat Arno Kompatscher trotz der schweren Niederlage seiner Partei “respektabel geschlagen”, wie er im APA-Gespräch erklärte. “Er ist durchgekommen. Seine Partei ist abgestürzt”, fasste der 79-Jährige zusammen.
Messner strich hervor, dass Kompatscher immerhin fast 60.000 Vorzugsstimmen erhalten habe. Aber die Dominanz der SVP und ihrer Landeshauptleute von Seinerzeit sei nicht mehr gegeben: “Luis Durnwalder (Altlandeshauptmann, Anm.) hatte noch deutlich über 100.000 Vorzugsstimmen. Das war eine Macht in Brüssel und Rom.”
Unverhohlen Genugtuung verspürte Messner ob des schwachen Abschneidens von Ex-SVP-Landesrat Thomas Widmann. Die “Medienmacht” habe “alles versucht, Widmann zum Erfolg zu führen”, und sei damit gescheitert – dies freue ihn sehr. Die Südtiroler ließen sich nicht beeinflussen und seien mündig genug, sich selbst ein Bild zu machen, meinte die Bergsteigerlegende.
Für die SVP werde es nunmehr schwierig, eine Regierung zu bilden. Präferenzen wollte Messner vorerst nicht äußern. “Nicht gut” sei es, dass sich aufgrund der Vielzahl vor allem an italienischen Kleinstparteien ein “Fleckerlteppich gebildet” habe.
Dass sein für die SVP antretender Bruder, der Arzt Hubert Messner, die zweitmeisten Vorzugsstimmen nach Kompatscher ergattert hatte, freute ihn ungemein: “Er hat es sich verdient. Vor allem aufgrund dessen, was er als Mediziner geleistet hat.” Der 69-jährige Hubert Messner wird nun als künftiger Gesundheitslandesrat heiß gehandelt. “Er hat alle Chancen, das zu kriegen”, urteilte sein berühmter Bruder.
