Von: mk
Bozen – Die Südtiroler Grünen nehmen sich nach der geschlagenen US-Wahl kein Blatt vor dem Mund. „Das Undenkbare droht wahr zu werden: Ein Wahlsieg Donald Trumps zeichnet sich ab. Aus grüner Sicht ist der Durchmarsch des Populisten eine multiple Katastrophe für das Weltklima“, erklären die Co-Landesvorsitzenden Brigitte Foppa und Hans Heiss.
Erstens gehe es um das Klima im engeren Sinne; „Trump ist nicht nur Verfechter der fossilen Energie, der bereits angekündigt hat, künftig auf Kohle und Öl setzen zu wollen, sondern auch einer der letzten Leugner der Klimaerwärmung. Die mühsam gesetzten Schritte der internationalen Gemeinschaft gegen die Klimaveränderung riskieren nun ins Leere zu gehen, mit einem US-Präsidenten Trump sind schwer wiegende Rückschritte in der weltweiten Klimapolitik zu befürchten. Was das für unseren Planeten bedeuten wird, lässt sich gar nicht ausmalen.“
Es gehe laut den Grünen aber auch um das zwischenmenschliche Klima: „Trump steht mit geballter Präpotenz ein für Ausgrenzung, Abschottung, Rassismus und Sexismus. Verschärfungen und Restriktionen der Einwanderungspolitik sind zu erwarten. Wenn Trump auch nur einen Teil seiner Ankündigungen umsetzt, so wird sich das gesellschaftliche Klima in den USA sicher verhärten und über die Grenzen Nordamerikas hinaus eine Kaskade von Ablehnung und Entsolidarisierung nach sich ziehen. Illegalität, Kriminalität, soziales Auseinanderdriften werden die Folge sein.“
Auch für das politische Klima sei Trump alles andere als ein Vorteil, glauben die Grünen. „Mit Trump gewinnt ein Populist, der durch unglaubliche Oberflächlichkeit und Respektlosigkeit einen politischen Stil auf die höchste Ebene gehoben hat, der uns als Demokratinnen und Demokraten nur anwidern kann. Die Jubelrufe der europäischen Populisten und der auch in Europa im Wachsen begriffene Rechtsruck bestätigen den Eindruck, dass sich eine neue Ära der Politik etabliert, in der Konsens, Vertiefung, fundierte Auseinandersetzung und kulturelle Dichte keinen Platz mehr haben“, so die Grünen.
„Insofern sind auch wir in unserem kleinen regionalen Umfeld von diesem Wahlausgang hart getroffen. Der 8. 11. 2016 ist ein schwarzer Tag für all jene, die sich für eine umweltfreundliche und solidarische, eine auf Zusammenarbeit, Menschenwürde und Gerechtigkeit der Geschlechter bauende Welt einsetzen“, erklären Brigitte Foppa und Hans Heiss.