Von: mk
Bozen – Wasser ist vom Gesetz her als öffentliches Gut eingestuft. Mit Wasser werden gute Geschäfte gemacht, einerseits mit der Produktion von elektrischer Energie, andererseits durch den Verkauf von Trinkwasser bzw. Mineralwasser. Südtirol hat das große Glück, ein wasserreiches Land zu sein, der Nutzen scheint jedoch nicht auf alle angemessen verteilt zu werden. Dieser Ansicht nach sind zumindest die Freiheitlichen. Fraktionssprecher Pius Leitner informierte sich über das Geschäft mit dem Wasser in Südtirol.
„Inhaber von Abfüllkonzessionen bezahlen derzeit eine Bagatellgebühr (knapp mehr als 7.000 Euro jährlich – wie aus der Beantwortung einer Landtagsanfrage von Alessandro Urzì hervorgeht) und zwar unabhängig von der Schütt- bzw. Abfüllmenge. Die Quelle am Vigiljoch ist von dieser Gebühr sogar befreit“, hält der Freiheitliche Fraktionssprecher im Südtiroler Landtag einleitend fest. Er erinnert daran, dass etwa 60 Prozent des weltweit abgefüllten Trinkwassers von einer Hand voll Firmen kontrolliert wird.
„‘Das Mineralwasservorkommen im Gebiet der Provinz Bozen gehört zum unverfügbaren Vermögen der Autonomen Provinz Bozen‘“, zitiert Leitner aus der vorliegenden Antwort auf seine Anfrage. „Im Jahr 2015 wurden knapp 60 Millionen Liter Mineralwasser in Südtirol von fünf Unternehmen abgefüllt“, hält Pius Leitner fest und verweist auf die niedrigen Gebühren, welche die Konzessionäre jährlich zu entrichten haben.
„Die Landesregierung konnte die Frage nach dem Anteil des in Südtirol abgefüllten Mineralwassers am Gesamtverkauf von Mineralwasser nicht beantworten“, gibt der Freiheitliche Landtagsabgeordnete zu bedenken. „Erst eine genaue Übersicht über die Anteilsverhältnisse am Mineralwassermarkt macht es möglich die Übersicht über die Verteilung des Südtiroler Wasserreichtums zu erhalten“, so Leitner.
„‘Von den insgesamt rund 60.000.000 Litern, die aus Südtirols Mineralquellen abgefüllt werden, sind ca. 56 Prozent für den Südtiroler Markt bestimmt‘“, entnimmt der Freiheitliche Fraktionssprecher aus den vorliegenden Unterlagen und unterstreicht die Wichtigkeit des Südtiroler Wassers als Exportgut. „Das öffentliche Gut Wasser darf zu keinem ausschließlichen Spekulationsgut werden, sondern ist als Allgemeingut zu schützen und im Interesse der Bürger ökonomisch zu verwalten“, unterstreicht der Freiheitliche Fraktionssprecher im Landtag abschließend.