Von: mk
Bozen – Der Niedriglohnsektor ist für die SVP-Arbeitnehmerinnen und -nehmer Dauerthema. Dies betont zumindest die Vorsitzende Magdalena Amhof, die eine „Lösung des Missstandes“ fordert. Jetzt biete sich eine günstige Gelegenheit, denn im Rahmen der Ausarbeitung des „Recovery Fonds“ habe Ministerpräsident Giuseppe Conte eine gesetzliche Mindestentlohnung von neun Euro ins Spiel gebracht. Dies begrüßen die SVP-Arbeitnehmer.
Unzumutbare Zustände bzw. Einkommenssituationen seien beispielsweise bei den Reinigungskräften, bei den Hilfspflegekräften und weiteren sozialen Berufsbildern vorzufinden. Besonders im Privatsektor bestehe dringender Handlungsbedarf und auch bei der ganzen Palette von Scheinselbstständigen. „Ein Einkommen oder eine Entlohnung auf Niedrigbasis ermöglicht den Betroffenen kein Auskommen. Um diesen Menschen zu helfen und sie aus ihrer prekären Situation zu holen, müssen dringend Kollektivverhandlungen geführt werden“, betont Magdalena Amhof.
Das Problembewusstsein der Niedrigentlohnung sei mittlerweile auch an oberster Stelle angekommen. Jetzt müsse man den Mut und den Willen aufbringen, einen konkreten Schritt zu unternehmen, nämlich, die Entlohnung den Lebenskosten anzupassen. „Insbesondere auch deshalb, weil viele Berufsgruppen, die zu den ‚Niedriglöhnern‘ zählen, während dieser Gesundheitskrise den Laden am Laufen hielten und halten. Es ist das Mindeste, dass sie dafür eine entsprechende finanzielle Anerkennung erhalten, von der sie gut leben können“, sagt Amhof.
Sie stellt weiters klar: „Als SVP-Arbeitnehmerinnen und -nehmer wollen wir unseren Einfluss geltend machen; wir wollen, dass schnell effektive Verbesserungen und Korrekturen im Zuge von Kollektivvertragsverhandlungen in die Wege geleitet werden.“ Einem Arbeitnehmer der ordentlich arbeitet, stehe auch eine ordentliche Entlohnung zu. Es gehe nicht an, dass ganze Berufskategorien verarmen. „Wie sollen sie für das Alter vorsorgen, wenn sie schon während des Arbeitslebens weniger bekommen als ein nötiges Minimum? Hier herrscht dringender Handlungsbedarf und als öffentliche Hand sollten wir mit gutem Beispiel vorangehen. So muss in gewissen Bereichen, z.B. im Reinigungssektor, nicht immer alles ausgelagert werden. Wir haben mittlerweile nur noch wenig Reinigungspersonal, das direkt von Land und Gemeinden beschäftigt wird. Hier sollten wir unser System überdenken und den sozialen Aspekt in den Vordergrund stellen. Ebenso müssen Tarifverträge, die über Dritte in öffentlichen Betrieben ausgehandelt werden, genauer kontrolliert werden“, fordert die Vorsitzende der SVP-Arbeitnehmer abschließend.