Von: mk
Meran – Die SVP ist stärkste Partei im Wahlkreis Meran. Mit rund 61 Prozent Zuspruch konnte sie sogar im Verhältnis zu den letzten Wahlen deutlich zulegen. Für Ernüchterung sorgen die geringe Wahlbeteiligung und des Erstarken der italienischen Mitterechts-Parteien.
Die Wahlen sind geschlagen und ganz nach Bert Brecht könnte man sagen: „Und so sehen wir betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen.“ Zumindest in der SVP sieht man die eigenen Ziele erreicht und die Wahlstrategie erfolgreich. So ist man auch bei der SVP Burggrafenamt mit dem Abschneiden zufrieden.
„Julia Unterberger und Abi Plangger haben einen klaren Wählerauftrag erhalten. Die SVP hat mit jeweils über 61 Prozent im Wahlkreis das größte Vertrauen von den Wählerinnen und Wählern erhalten“, meint Bezirksobmann Zeno Christanell. „Wir gratulieren Julia und Abi zur Wahl und bedanken uns bei den Wählerinnen und Wählern.“
Prozentuell holte Unterberger sogar mehr Zuspruch als vor fünf Jahren Karl Zeller (53,5 Prozent). Die Stimmen aus dem Wahlkreis Meran haben auch dazu beigetragen, dass mit Dieter Steger (Senat), Manfred Schullian (Kammer) sowie Emanuela Rossini (Kammer) vom PATT drei weitere Abgeordnete, die sich für Südtirol einsetzen werden, in Rom vertreten sein werden. Zu denken gibt ihm aber der regional- und staatsweite Rechtsruck, dessen Ausläufer auch in der Kurstadt spürbar waren.
„Immerhin wurde die SVP in Meran mit 29 Prozent stärkste Partei und legte im Vergleich zu den Gemeinderatswahlen um vier Prozent zu, aber auch die Mitterechts-Parteien haben deutlich zugelegt“, rechnet Christanell vor. Das sei bedenklich hinsichtlich des Verständnisses für die Minderheitensituation und das Zusammenleben der Sprachgruppen in Südtirol. Die geringe Wahlbeteiligung führt der SVP Bezirksobmann auf drei Aspekte zurück: „Zum einen hat der demokratiefeindliche Aufruf nicht zur Wahl zu gehen verunsichert, zum anderen ist im Vorfeld der Eindruck entstanden, dass der Ausgang der Wahlen eh schon klar ist, da die SVP den größten Zuspruch erhalten werde. Der Hauptgrund lag aber sicherlich an der fehlenden politische Dialektik – dadurch ist kein richtiger Wahlkampf aufgekommen, das Interesse blieb insgesamt etwas geringer als sonst.“
Im Chaos der offenen Fragen danach, wie es in Italien wohl weitergehen wird, sei aber eines klar: „Die Südtiroler haben wieder der SVP das Vertrauen gegeben, damit steht die Volkspartei für eine beruhigende Stabilität und Seriosität, die in der kommenden Legislatur sicherlich sehr wichtig sein wird“, unterstreicht Christanell.