Von: mho
Bozen – In Südtirol wird aktuell am größten Tunnelprojekt Europas gearbeitet: Der Brennerbasis Tunnel bildet das Herzstück des Skandinavisch–Mediterranen TEN-Korridors von Helsinki nach Valletta, Malta. Die Europäische Union forciert den Ausbau dieses länderübergreifenden multimodalen Korridors und stuft den Ausbau als vorrangig ein. Eine besondere Bedeutung nimmt der Brenner Basistunnel als staatenverbindendes Projekt zwischen Österreich und Italien ein.
„Für Südtirol rückt damit Europa wieder ein Stück näher“, sind die Bezirksobleute Christanell (Burggrafenamt) und Plangger (Vinschgau) überzeugt. Der Direktor der BBT Beobachtungsstelle Martin Ausserdorfer erwartete die interessierten SVP-Mitglieder aus dem Westen in der Franzensfeste. Er berichtete über den aktuellen Baustand: „Die Umsetzung erfolgt laut Zeitplan, wenn alles so gut weiterläuft dann wird der BBT 2026 eröffnet werden.“ Der BBT führt von Innsbruck nach Franzensfeste (55 Kilometer).
Rechnet man die bereits bestehende Eisenbahnumfahrung Innsbruck dazu – in sie mündet der BBT – ist der Alpendurchstich 64 km lang. Er ist damit die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt. In erster Linie soll der BBT dem Transport von Gütern dienen, indem er die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Straße auf die Schiene ermöglicht. Doch auch Personenzüge können durch den Tunnel fahren. Mit der nahezu horizontal verlaufenden Tunnelstrecke entfallen künftig Steigung und Gefälle der bestehenden, über 140 Jahre alten Brennerbahn.
Die 60 Exkursionsteilnehmer konnten nach der technischen Einführung den Baufortschritt direkt vor Ort erkunden. Sie waren beeindruckt von der Größe der Baustelle und der Professionalität bei der Durchführung der Arbeiten. „Es ist beeindruckend, dass derzeit in Südtirol ein Projekt von dieser europäischen Dimension realisiert wird und dabei vor allem lokale Ingenieure und Techniker federführend sind“, lobten Christanell und Plangger.