Von: mk
Bozen – Im Stechen um die SVP-Vizeobmannschaft steigt ein politisches Schwergewicht in den Ring: Karl Zeller gibt sein bezahltes Mandat in Rom auf, will aber ehrenamtlich für das Edelweiß weiterarbeiten. „Ehre und Respekt“ zollt ihm dafür Obmann Philipp Achammer. Auch von Landeshauptmann Arno Kompatscher erhält der Meraner Anwalt volle Rückendeckung, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
Er habe Zeller selbst darum gebeten und hoffe, dass ihn die Ortsgruppen breit unterstützen. Zeller wäre laut Kompatscher ein absoluter Mehrwert für die Partei.
Die SVP-Spitze wird am 13. März neu gewählt. Während Obmann Achammer mit einer plebiszitären Wiederwahl rechnen kann und auch sein ladinischer Stellvertreter mit Daniel Alfreider so gut wie feststeht, wird es bei den zwei Stellvertreter-Posten spannend, die mittels Wahl vergeben werden.
Vizeobfrau Angelika Wiedmer hat die Unterstützung des stimmenstarken Bezirks Bozen. Das Pustertal hat vor zwei Wochen den 35-jährigen Geschäftsführer des Stadtmarketings Bruneck, Michael Oberrauch, vorgeschlagen.
Im Westen war bisher Zeno Christanell Vizeobmann. Weil er aber zum Burggräfler Bezirksobmann gewählt wurde, suchte man dort nach einem anderen Kandidaten. Dass es nicht darum geht, eine Statutenänderung einzuläuten, mit der Zellers Mandatslimit gelockert wird, stellt Christanell eindeutig klar: „Diesbezüglich hat es unsererseits nie eine Initiative gegeben und das bleibt so.“
Vielmehr habe Zeller „nach langer Überzeugungsarbeit“ signalisiert, weiter ehrenamtlich für die Partei tätig sein zu wollen. „Ich hoffe sehr, dass man nicht klein-klein denkt, sondern dies über die Bezirksgrenzen hinweg im Konsens als enormen Gewinn für die Partei sieht“, betont Christanell laut „Dolomiten“. Immerhin habe Zeller viel Erfahrung in Rom gesammelt und verfüge dort über ein sehr gutes Netzwerk, das sonst verloren gehe.
„Viele haben mich gebeten zu kandidieren, weil ich nicht mehr lange in Rom sein werde. Die Partei hat mir viel gegeben und mir eine lange Erfahrung in Rom ermöglicht. Sofern gewünscht, möchte ich etwas davon zurückgeben“, betont Zeller gegenüber den „Dolomiten“.