Von: bba
Bozen – Die Abgeordneten der SVP-Landtagsfraktion, Manfred Vallazza, Josef Noggler und Franz Locher fordern die Landesregierung auf, “die Schieflage im Hinblick auf den Energiebonus schnellstens zu beheben”.
“Der Energiebonus stellt in Südtirol eine Möglichkeit dar, ein bestehendes Gebäude im Zuge einer energetischen Sanierung zu erweitern. Die Auflagen und Voraussetzung, um in die Gunst des Energiebonus zu kommen, sind allerdings nicht für alle gleich. Denn im landwirtschaftlichen Grün wohnhafte Bürger sind benachteiligt.
Die derzeit geltenden Vorschriften sehen vor, dass durch die Inanspruchnahme des Energiebonus für die Gebäudesanierung in Wohnbauzonen, das bestehende Gebäude im Ausmaß von zwanzig Prozent der bestehenden Baumasse mit einem Maximum von 200 m³ erweitert werden kann. Im landwirtschaftlichen Grün hingegen gilt dies nicht! Dieses Regelwerk führt zu einer Ungleichbehandlung der im landwirtschaftlichen Grün wohnhaften Bevölkerung. Durch solche Vorschriften steuern wir geradewegs auf die Entstehung einer Zweiklassengesellschaft zu“, kritisiert Landtagsabgeordneter Manfred Vallazza.
„Wir können froh sein, dass die Höfe in Randgebieten bewohnt und bewirtschaftet sind. Jenseits der Landesgrenzen in benachbarten Regionen schaut die Lage düster aus. Es kann nicht sein, dass die Menschen, die abseits der Ortskerne leben und es ohnehin in allem schwerer haben, durch diese Ungleichbehandlung noch stärker benachteiligt werden“, stellt Noggler fest.
Locher schlägt in dieselbe Kerbe: „Die Randgebiete müssen gestärkt und Menschen, die im landwirtschaftlichen Grün leben, gefördert werden. Der Kubatur-Bonus komme ganzen Familien zugute, weil auch hierdurch die Kinder am Hof bleiben können.“ Der Kubatur-Bonus trage dazu bei, indirekt den Wohlstand in der Gesellschaft zu sichern. Dies stärke den Mittelstand und komme dem Kern der Gesellschaft und der gesamten Bevölkerung zugute. Ein Verbauen der Landschaft sei nicht zu befürchten, wenn die Sanierung bereits bestehender Gebäude gefördert wird.
„Was würden wir machen, wenn alle abwandern und in die Dorfkerne ziehen? Es käme dort zur Überfüllung, zum massiven Mangel an Wohnmöglichkeiten. Eine Konsequenz davon wäre die Enteignung von Gründen zum Bauen. Das wollen wir bestimmt nicht“, meint Vallazza.
Laut Noggler seien bereits jetzt fehlende Wohn- und Baumöglichkeiten in manchen Gemeinden “stark spürbar”: “Trotz ähnlicher Wohnsituationen können die Menschen im Dorf jedoch nicht von den Vorzügen der Stadt profitieren.”
“Die Ortskerne zu überfüllen, Immobilienpreise in die Höhe zu treiben sind Tendenzen, die nicht im Sinne der Nachhaltigkeit sind. Daher fordern die Abgeordneten der SVP-Bauernfraktion im Landtag auch im landwirtschaftlichen Grün die Sanierung zu energieeffizienten Gebäuden zu fördern. Dies komme sowohl dem Klima als auch Gesellschaft zugute. Ich sehe nicht ein, warum eine Familie im landwirtschaftlichen Grün nicht in den Genuss einer Unterstützung für die Errichtung eines Gebäudes mit einem effizienten energetischen Status kommen darf”, meint Locher.