Von: luk
Bozen – Während die Lehrkräfte auf Staatsebene für ihre Weiterbildung selbst aufkommen müssen, können Lehrer hierzulande das gesamte Fortbildungsangebot kostenlos nutzen und bekommen sämtliche Ausgaben für Verpflegung, Fahrten und Unterkunft erstattet. “Im Rahmen des „Recovery Fonds“ werden Schüler und Lehrer zudem eine wesentliche digitale Aufrüstung erfahren. Die Einführung der ‚Carta del docente‘ wäre deshalb nicht sinnvoll und auch nicht erklärlich“, meint SVP-Fraktionsvorsitzender Gert Lanz.
Die Südtiroler Volkspartei hat die Beschlussanträge der Opposition zur Einführung der „Carta del docente“ abgelehnt.
Mit der „Carta del docente“ soll die Fortbildung der Lehrerschaft unterstützt werden. “In Südtirol geschieht dies bereits in vorbildhaftem Maße. Für Südtirols Lehrpersonal, welches alle Fortbildungsmaßnahmen kostenlos in Anspruch nehmen kann, würde die Karte ein zusätzliches Privileg darstellen, das nicht leicht zu vermitteln wäre. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich im Bildungsbereich einiges tun wird.” Gert Lanz erinnert in diesem Zusammenhang an die Möglichkeiten, die sich im Rahmen des „Recovery Fonds“ bieten: „Hier wurde ein Riesenpaket geschnürt, mit dem Schwerpunkt Digitalisierung, welches interessante Leistungen im Bildungsbereich vorsieht – ein wesentlicher Teil der Mittel, der weit über den Betrag der „Carta del docente“ hinausgeht, wird der Südtiroler Lehrerschaft zugute kommen“, betont Lanz.
“Wie von den Oppositionsparteien angeführt, ist es tatsächlich so, dass aufgrund der unvorhergesehenen Situation auch Lehrpersonen während der vergangenen Monate den privaten Arbeitsplatz und ihre PC-Ausstattung für ihre Arbeit zur Verfügung stellen mussten, so wie sehr viele andere Arbeitnehmer in Südtirol auch.” Hier sei Handlungsbedarf gegeben, meint auch Bildungslandesrat Philipp Achammer. Er verweist darauf, dass vorerst zur Aufrüstung von Hard- und Software bzw. didaktischem Material konkrete Verhandlungen mit den Gewerkschaften laufen. „Hier sieht die öffentliche Delegation eine einmalige Zahlung von 500 Euro vor. Morgen findet die dritte Verhandlungsrunde statt und alles spricht für einen guten Abschluss“, so Achammer.