Von: mk
Meran – Gestern Abend wurde im Rahmen einer Bürgerversammlung im Kulturzentrum an der Cavourstraße die Machbarkeitsstudie für eine Seilbahnverbindung zwischen Meran, Tirol und Schenna vorgestellt. Mit dabei waren Bürgermeister Paul Rösch, Vizebürgermeister Andrea Rossi, Mobilitätsstadträtin Madeleine Rohrer sowie der Studienautor Willi Hüsler und Helmuth Moroder, der für die aktuelle Machbarkeitsstudie der Kavernengarage verantwortlich zeichnet.
“Wenn wir die Stadt vom Autoverkehr entlasten wollen, müssen wir auf attraktive Alternativen anbieten. Dass die Standseilbahn eine solche sein kann, davon bin ich überzeugt”, erklärte Bürgermeister Rösch. “Die derzeitige Verkehrssituation ist auf Dauer nicht tragbar. Es muss eine Alternative gefunden werden, um die Qualität des touristischen Angebotes weiterhin erhalten zu können”, erklärte Ingenieur Hüsler im Rahmen seiner Präsentation. Die Route der vom Schweizer Techniker vorgeschlagenen Standseilbahn weist – von der Talstation an der Galileistraße bis ins Zentrum von Schenna – eine Länge von knapp 2,8 Kilometern auf, teilweise im Freien und teilweise im Tunnel. Diese Verkehrseinrichtung könnte in einem Zehn-Minuten-Takt 800 Personen in der Stunde und eine Million Gäste im Jahr befördern. Die Gesamtkosten für die Errichtung der Standseilbahn wurden auf 39,3 Millionen Euro geschätzt. Die jährlichen Betriebskosten in Höhe von 700.000 Euro würden aus den Einnahmen von den Fahrtickets gedeckt. Die Machbarkeitsstudie wurde im Auftrag der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt erstellt und vor Kurzem schon in Tirol und Schenna vorgestellt. Die Bürgermeister der drei betroffenen Gemeinden hatten sich in einer ersten Stellungnahme gemeinsam für das Projekt ausgesprochen.
700 Jahre Stadt Meran: Sommerprogramm vorgestellt
Im Zuge einer Pressekonferenz präsentierten Bürgermeister Paul Rösch, Vizebürgermeister Andrea Rossi, die Abteilungsleiterin Barbara Nesticò und Projektleiterin Monika Gamper das Jubiläumsprogramm von Mai bis August.
Auch für den zweiten Teil des Jubiläumsjahres wurde ein eigenes Programmheft erstellt, in dem die Highlights dieser vier Monate präsentiert werden. „Das Jubiläumswochenende Ende März war ein fantastischer Erfolg, an den wir in den kommenden Monaten anknüpfen wollen“, sagte Rösch. Der Bürgermeister bedankte sich bei den zahlreichen Vereinen und Institutionen, die durch ihre Beteiligung das Jubiläumsjahr mit Leben erfüllten. „Es freut mich, dass wir in so vielen Bereichen eine Auseinandersetzung mit der Meraner Geschichte anstoßen konnten: Alle können ihren Teil dazu beitragen.“ Das reichhaltige Programm sei daher ein Abbild des vielfältigen kulturellen Lebens in Meran.
Auch in den kommenden vier Monaten ist für weitere Highlights gesorgt: Konzerte, Feiern, Ausstellungen, Buchpräsentationen oder das Meraner Sportfestival – für jeden und jede ist etwas dabei. „Dank der Unterstützung durch die Vereine haben wir es geschafft, die ganze Stadt und auch die Stadtviertel miteinzubeziehen“, sagte Vizebürgermeister Rossi und verwies auf die Ausstellung QArt, die zwischen Mai und Oktober in vier Stadtvierteln Station macht.
Fortgeführt wird in den Sommermonaten die Aktion „Meran im Plakat“, mit der jedes Monat auf den Plakatwänden neue Aspekte der Stadt und ihrer Geschichte aufgezeigt werden. Auch die Show „Music Light History: Meran007“ wird weiterhin im Stadttheater gezeigt. Alle Termine unter https://www.merano-suedtirol.it/de/urlaub-meran/meran-007.
Sinich: Neuer Fußgänger- und Fahrradweg entlang der Reichstraße
In seiner gestrigen Sitzung hat der Gemeindeausschuss die Machbarkeitsstudie zur Sanierung des bestehenden Fußgängerweges entlang der Reichstraße sowie zur Schaffung eines neuen Fußgänger- und Fahrradweges im Abschnitt zwischen dem Dopolavoro und der Kreuzung mit der Fermistraße genehmigt. Ziel des Projektes ist es, das Zentrum und die Sportzone zu verbinden. Das Vorhaben wurden heute im Zuge einer Pressekonferenz von Bürgermeister Paul Rösch, Mobilitätsstadträtin Madeleine Rohrer und dem Stadtrat für Straßen und Infrastrukturen Diego Zanella präsentiert.
„Wenn wir den Autoverkehr reduzieren wollen, müssen wir gerade für die Strecken, die sich am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigen lassen, attraktive und sichere Wege anbieten“, erklärte Rösch. Der bisherige Gehsteig entlang der Reichstraße ist äußerst schmal und uneben. Die Studie sieht eine Verbreiterung auf zwei Meter vor. Betroffen ist der .Abschnitt von der Tellini-Straße bis zum Dopolavoro-Gebäude.
„Diese Maßnahme ist ein wichtiger Bestandteil des Detailsverkehrsplans für Sinich und schon lange eine Forderung des Stadtviertelkomitees“, sagte Rohrer. „Wir wollen diese vielbefahrene Straße sicher für alle machen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind.“ Zu diesem Zweck wird auch die Kreuzung vor dem Dopolavoro-Gebäude umgestaltet: Dort wird ein gesicherter Übergang mit einem Fahrbahnteiler geschaffen, so dass auf der anderen Seite der Straße und bis zur Kreuzung mit der Fermistraße ein neuer Fuß- und Fahrradweg errichtet wereden kann.
Zanella unterstrich die gute Zusammenarbeit mit der Abteilung Straßendienst der Landesverwaltung, in deren Kompetenz die Reichstraße fällt. „Die Straße ist eine der meistbefahrenen Straßen Merans und erfordert daher unsere besondere Aufmerksamkeit.“ Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf knapp 600.000 Euro. Noch in diesem Jahr soll das Ausführungsprojekt erstellt werden. Die Arbeiten selbst, die ungefähr sechs Monate dauern werden, sind dagegen im Laufe des Jahres 2018 geplant.
SVP Meran kritisiert Koalitionspartner
Verwundert zeigt sich die Meraner SVP über die abgehaltene Veranstaltung zur Standseilbahn Meran-Tirol-Schenna. Diese wurde auf der Homepage der Gemeinde Meran als Bürgerversammlung angekündigt und vom Bürgermeister auch so beworben. So wurde die Verkehrsstudie vom beauftragten Ingenieur vorgestellt und in Anwesenheit des Bürgermeisters, des Vizebürgermeisters und der Stadträtin Madeleine Rohrer erläutert.
„Auffallend dabei ist, dass nur Vertreter der Grünen angeführt sind, obwohl eine Standseilbahn nicht in deren Zuständigkeit fällt. Der Stadtrat und die Koalitionspartner mussten aus den Medien von dieser Veranstaltung erfahren, obwohl die Standseilbahn auch eindeutig in den Kompetenzbereich der Stadträte für öffentliche Bauten, Wirtschaft und Finanzen gehört“, kritisiert die Meraner SVP.
Deshalb gehe die SVP davon aus, dass es sich um eine Parteiveranstaltung der Grünen gehandelt hat, wozu sie auch jederzeit berechtigt sind. „Doch muss deshalb auch darauf geachtet werden, dass diese Veranstaltung auch als Parteiinitiative behandelt wird, auch in Bezug auf die anfallenden Kosten und Abrechnungen.“
Die SVP Meran ist der Meinung, dass die Standseilbahn Meran-Tirol-Schenna „ein zu wichtiges Zukunftsprojekt ist, um von Parteien zu Eigenzwecken genutzt zu werden“. Nur gemeinsam werde es möglich sein, dieses Projekt schnell und finanzierbar umzusetzen. Ein wichtiger Schritt dabei sei die Miteinbeziehung der Anrainer und Grundeigentümer, welche direkt vom Projekt betroffen sein könnten.
„So muss noch genau definiert werden, ob und wo die Standseilbahn ober- bzw. unterirdisch verläuft. Auch die Haltestellen sind genau zu planen. Die Standseilbahn könnte ergänzend zum zweiten Baulos der Nordwestumfahrung und der Kavernengarage zusätzlich zu einer Verbesserung der Verkehrssituation beitragen und dies ist auch unbedingt notwendig“, erklärt die Meraner SVP.