Von: luk
Bozen – Die Südtiroler SVP hat sich Montagnachmittag darauf geeinigt, am 4. Mai bei einer Landesversammlung ihren neuen Parteiobmann zu wählen. Der Kammerabgeordnete Dieter Steger hatte sich zuvor bereit erklärt, die Funktion vom scheidenden Obmann Philipp Achammer zu übernehmen, was bei den SVP-Granden auf Wohlwollen gestoßen war. Die SVP-Bezirksobleute sprachen sich bereits am Wochenende einstimmig für ihn aus.
Zudem wurde der Vorschlag, die Funktionsperiode auf drei Jahre zu begrenzen, von der Parteileitung “breit geteilt”, hieß es im Anschluss in einer Aussendung. Die formalen Beschlüsse dafür werden am 25. März im Parteiausschuss gefasst.
Steger sitzt seit dem Jahr 2022 in der italienischen Abgeordnetenkammer, zuvor war er in Senat und Landtag. Der Bozner SVP-Bezirksobmann hatte übrigens schon einmal versucht, SVP-Obmann zu werden. 2004 unterlag er jedoch Elmar Pichler Rolle.
Die Nachbesetzung war notwendig geworden, nachdem SVP-Obmann Achammer angekündigt hatte, nicht mehr zur Wiederwahl antreten zu wollen. Neben dem 59-jährigen Steger hatte zuvor aber eine andere, prominente SVP-Persönlichkeit kurzzeitig Interesse für das Amt bekundet: Landeshauptmann Arno Kompatscher hatte sich grundsätzlich bereit erklärt, im Falle des Falles für eine Übergangszeit auch den Parteiobmann zu übernehmen. Er hatte gemeint, sich nicht verschließen zu wollen, falls es der Wunsch der Partei sei und der langfristigen Planung dienlich wäre. Doch als Steger seine Bereitschaft bekundet hatte, konnte sich Kompatscher rasch damit anfreunden und meinte, dass dieser “ein guter Kandidat” sei.
Achammer hatte Anfang Februar erklärt, dass nun “der richtige Zeitpunkt für einen Neustart” gekommen sei. Nach der schweren Wahlniederlage bei der Landtagswahl im vergangenen Oktober – die SVP verlor über sieben Prozentpunkte und landete bei knapp über 34 Prozent – brauche es eine strukturelle, programmatische und personelle Neuaufstellung der Partei, die seit Anfang Februar mit den Südtiroler Freiheitlichen, Fratelli d’Italia, Lega und La Civica in einer Mitte-Rechts-Fünferkoalition regiert.
