Von: luk
Bozen – In Südtirols Autowerkstätten lagern Dutzende Altreifen und warten darauf abgeholt zu werden. Doch der Entsorgungsdienst, den jeder Einzelne beim Kauf seiner Reifen bereits bezahlt hat, funktioniert nicht mehr, da das Lager in Genua überquillt. KFZ-Mechaniker und Autohändler sind ratlos. Der SVP-Fraktionsvorsitzende Gert Lanz, sowie die Landtagsabgeordneten Helmut Tauber, Franz Locher und Manfred Vallazza wollen jetzt mit einem Beschlussantrag Abhilfe schaffen – darin fordern sie unter anderem die Errichtung eines Zwischenlagers für abgefahrene Reifen in Südtirol.
“Wir brauchen einen verlässlichen Service”
Dietmar Mock, Inhaber von Autoservice Mock, hat im Rahmen einer Pressekonferenz in seine Werkstatt blicken lassen. Der Platz ist knapp. „Der Entsorgungsdienst funktioniert einfach nicht. Wir brauchen einen Service, der sich verlässlich um den Abtransport und die Entsorgung der Altreifen kümmert. Wir haben diesen Dienst bezahlt und auch unsere Kunden zahlen bei jedem Reifenkauf einen Entsorgungsbeitrag mit“, erklärt Mock. Er wisse nie, wann er mit einem Abtransport der Altreifen rechnen könne, im Schnitt warte er zwischen sechs und neun Monate darauf. Im vorliegenden SVP-Beschlussantrag wird die Landesregierung aufgefordert, auf staatlicher Ebene zu intervenieren, dass das Lager in Genua seine Kapazität den Marktbedingungen anpasst, damit der Abhol- und Entsorgungsdienst jederzeit verlässlich gewährleistet werden kann.
“Wir brauchen rechtliche Sicherheit”
Die Obfrau der Karosserietechniker, Sara Perathoner, verweist auf das zusätzliche Problem der fehlenden rechtlichen Absicherung: „Nachdem wir situationsbedingt zur Zwischenlagerung der abgefahrenen Reifen gezwungen sind, müssen wir die Garantie haben, dass wir damit – z.B. in Bezug auf die Umweltverträglichkeit – auch in Ordnung sind. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, denn niemand will sich strafbar machen!“ Gert Lanz hat diesen Aspekt in den Beschlussantrag eingearbeitet und verlangt dazu eine umgehende Abklärung vonseiten der Landesregierung.
“Wir brauchen ein Zwischenlager”
Die Errichtung eines Zwischenlagers in Südtirol könnte die Betriebe entlasten, denen neben diversen Unannehmlichkeiten auch zusätzliche Kosten entstehen. Darauf verweist der Obmann der KFZ-Mechatroniker, Ronnie Mittermair. „Wir sind über 400 Betriebe in Südtirol, die es gleichermaßen betrifft; wir brauchen unsere Lagerflächen und können diese nicht monatelang mit Altreifen besetzen. Wir haben unser Anliegen als Verband wiederholt vorgebracht – bisher leider ohne Erfolg“, bedauert Mittermair und hofft, dass der Beschlussantrag nun seine Wirkung tut. Lanz ist zuversichtlich: „Sofern unser Antrag vom Südtiroler Landtag angenommen wird, wird die Landesregierung die Möglichkeit eines Zwischenlagers überprüfen und dieses rasch umsetzen, wenn es opportun erscheint“.