Von: mk
Bozen – „Unsere Partei braucht keine Ratschläge von Obmann Andreas Leiter Reber, schon gar nicht verkleidet in der Sprache der Ewiggestrigen“, kommentiert SVP-Wirtschaftsvorsitzender Josef Tschöll die Breitseiten gegen die Südtiroler Volkspartei beim Sonderparteitag der Freiheitlichen. „Wir setzen seit jeher auf Realpolitik und vernünftige politische Lösungen – auch in so schwierigen Fragen wie Zuwanderung und Integration.“
„Als Regierungspartei hat die Südtiroler Volkspartei mit Landeshauptmann Arno Kompatscher stets Verantwortung übernommen und Realpolitik in besonders schwierigen Zeiten betrieben“, sagt Josef Tschöll.
„Fakt ist, dass das Land Südtirol sich niemals darum beworben hat, Flüchtlinge aufzunehmen.“ Im Verhandlungswege sei es gelungen, dass die Zahl der Asylwerber heute in Südtirol deutlich niedriger als in anderen Regionen Italiens ist – von einem Vergleich mit dem Land Tirol gar nicht zu sprechen. „Deshalb sollten die Blauen bei den Fakten bleiben – und nicht die Wahrheit verdrehen: Da sie aber keine Verantwortung zu tragen haben, ist es jedoch verständlich und leicht, in bester Manier von Populisten einfach Ängste zu schüren.“
„Was Andreas Leiter Reber bis heute wahrscheinlich nicht weiß: SPRAR dient nur der Verteilung auf dem Territorium – und hat nichts mit der Gesamtzahl der Flüchtlinge in einer Provinz bzw. Region zu tun“, erklärt Josef Tschöll. Der Obmann der Freiheitlichen täte zudem selbst gut daran, Grenzen zu erkennen. Wer von „hündisch kriechend“ spricht, sollte wissen, dass es sich hier um eine Redewendung handelt, die auch gerne von nationalsozialistischen Kreisen verwendet wird, so der SVP-Wirtschaftsvorsitzende.
„Damit kommt wohl der Wolf langsam aus dem Schafspelz“, resümiert Josef Tschöll. Er meint, dass immer deutlicher werde, „welches Geistes Kinder zusehends die freiheitlichen Reihen schließen“.
„Auf diesem Hintergrund wird auch immer verständlicher, weshalb sich beispielsweise ein Roland Tinkhauser von der Hetzpartei distanziert“, meint Josef Tschöll. Er freue sich jedenfalls auf weitere „großartige Ankündigungen und Sprüche seitens der neuen zerstrittenen blauen Führung“. Die habe nichts mit der Ehre eines Tirolers zu tun. „Ein solcher ist nämlich ehrlich und aufrichtig!“, meint Tschöll abschließend.