Assads berüchtigtes Sednaya-Foltergefängnis

Syrische Geheimdienste werden aufgelöst und neu organisiert

Samstag, 28. Dezember 2024 | 23:57 Uhr

Von: APA/AFP

Syriens neuer Geheimdienstchef Anas Khattab hat die Auflösung aller Geheimdienstorganisationen und eine grundlegende Neuorganisation angekündigt. Die unter dem gestürzten Langzeitmachthaber Bashar al-Assad als Instrument der Unterdrückung gefürchteten Geheimdienste würden vollständig aufgelöst, erklärte Khattab am Samstag laut der staatlichen Nachrichtenagentur SANA. Danach sollten die Sicherheitsdienste so neu strukturiert werden, “dass sie unserem Volk Ehre machen”.

Khattab beklagte in einer von SANA verbreiteten Erklärung “die Unterdrückung und Tyrannei des alten Regimes” unter Assad. Dieses habe der Bevölkerung mithilfe des Sicherheitsapparats schweres Leid zugefügt. “Die Sicherheitsdienste des alten Regimes waren zahlreich und vielfältig, aber allen war gemeinsam, dass sie dem Volk aufgezwungen wurden, um es fünf Jahrzehnte lang zu unterdrücken”, erklärte der neue Geheimdienstchef.

Geheimdienste unter Assad wichtiger Macht- und Repressionsfaktor

Während der jahrzehntelangen Herrschaft von Bashar al-Assad und dessen Vater Hafez verschwanden zahllose Menschen in den von den Geheimdiensten betriebenen Gefängnissen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte starben allein während des syrischen Bürgerkrieges in den vergangenen fast 14 Jahren mehr als 100.000 Menschen in syrischen Gefängnissen, viele davon unter Einwirkung von Folter.

Kämpfer unter Führung der islamistischen HTS-Miliz hatten am 8. Dezember Damaskus erobert und die jahrzehntelange Herrschaft von Assad in Syrien beendet. Assad, dem Entführung, Folter und Ermordung von Andersdenkenden vorgeworfen werden, floh nach Russland.

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