Von: luk
Bozen – “Der Vorschlag der Südtiroler Bäuerinnen, einen internationalen Tag des Brauchtums einzuführen, ist vorbildlich und eine sehr gute Idee. Die Europaregion Tirol wäre voll von Bräuchen und Werten. Diese gilt es allerdings zu halten und zu pflegen”, so SHB-Obmann Roland Lang.
“Wir denken da an das Dreikönigsrauchen bzw. die Hausräucherung und Segnung am Vorabend des Dreikönigsfestes, oder auch an das Klöckeln im Advent im Sarntal. Auch das Scheibenschlagen in der Fastenzeit ist ein alter Brauch. Die Herz Jesu Feuer am Abend des Herz Jesu Sonntag oder die Kräuterweihe am Hochunserfrauentag oder die Fronleichnamsprozession sind ebenso großartige und wertvolle Beispiele des gelebten Brauchtums”, so Lang.
“Auch das Gedenken an Persönlichkeiten, die für die Heimat große Opfer gebracht haben, ist eine alte Tradition in Tirol. So etwa das Gedenken an Andreas Hofer im Februar oder an Sepp Kerschbaumer am 8. Dezember in St. Pauls. Auch das Hissen der Tiroler Fahne an bestimmten Tagen des Jahres gehört zum Brauchtum. Auch die verschiedenen Feiertage im Jahreskreis sind voll von Brauchtum. Ein Anliegen wäre es auch, dass die abgeschafften Feiertage endlich wieder ihren ursprünglichen Platz erhalten und in alter herkömmlicher Weise wieder gefeiert werden könnten.” Der SHB denkt dabei ganz besonders an die Hochfeste Josefi am 19. März und Fronleichnam, Christi Himmelfahrt oder Peter und Paul am 29. Juni.
Wegen dieser paar wenigen Feiertage ginge die Welt sicher nicht unter, meint der SHB. “Die Abschaffung hat der Wirtschaft sowieso nie etwas gebracht. Aber mit der Abschaffung des Josefi- Feiertages wurde auch das Gedenken an den Tiroler Landespatron ins Abseits gestellt.”
“Viele Tiroler Bräuche sind in Italien unbekannt. Deshalb ist es sehr wichtig, darauf zu achten, dass sie erhalten bleiben. Ein in seiner eigenen Identität gefestigter Mensch kann anderen Kulturen viel toleranter begegnen. Ein internationaler Tag des Brauchtums ist sicherlich ein guter Schritt in diese Richtung”, schließt Lang.