Von: mk
Bozen – Ortspolizisten dürfen nun auch in Städten und Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern mit Tasern ausgestattet werden. Dies hat erst kürzlich die Kommission für Arbeit und Verfassungsangelegenheiten beschlossen. Ein Abänderungsantrag zum Dekret für die öffentliche Verwaltung, den die Abgeordneten Alessandro Urzì und Sara Kelany eingereicht hatten, wurde gutgeheißen.
Damit werde allen Bürgern die Sicherheit garantiert, zeigt sich Urzì zufrieden. „Es handelt sich um kein tödliches Werkzeug, und wie die Daten zeigen, bleiben die Unmittelbarkeit der Aktion und die Unversehrtheit derjenigen, die sich gegen einen Angriff verteidigen, garantiert“, erklärte der Abgeordnete laut einem Bericht von Alto Adige online.
Mit einem Taser werden Personen vorübergehend außer Gefecht gesetzt. Ortspolizisten dürfen die Geräte demnach auch in Gemeinden und Städten benutzen, deren Einwohnerzahl zwischen 20.000 und 100.000 liegt.
In Bozen hatte es in der Vergangenheit eine langwierige Debatte um den Einsatz von Elektroschockpistolen gegeben. Während der Mitterechtsblock dafür war, lehnte dies die Mehrheit und allen voran Bürgermeister Renzo Caramaschi ab.
Schließlich hat sich die Gemeindeverwaltung nach ein paar Probemonaten für den Einsatz von Elektrolassos, so genannter „Bola Wraps“, entschieden. Ortspolizisten können damit flüchtende oder gewaltbereite Personen unter Kontrolle bringen, ohne sie zu verletzen. In den Einsatz kamen die „Bola Wraps“ allerdings noch nie. Wie Caramaschi erklärt, hätten Ortspolizisten bislang nur bei drei Gelegenheiten das Gerät gezückt, ohne das Lasso abzufeuern. „Die abschreckende Wirkung ist dieselbe“, erklärt Caramaschi.