Von: luk
Oberbozen – Der Schlagabtausch zwischen dem Land und der SAD um die Zukunft der Schmalspurbahn am Ritten, die zwischen Oberbozen und Klobenstein verkehrt, geht weiter. Neben den Zuggarnituren stehen nun auch der Bahnhof, die Zugschuppen und die Seilbahnstationen im Fokus.
Bekanntlich hat die Landesregierung im März beschlossen, dass künftig die landeseigene STA, also die Südtiroler Transportstrukturen AG, den Betrieb der Rittner Seil- und Schmalspurbahn übernimmt. Die STA, der die Seilbahnanlagen gehören, werde damit auch selbst Betreiber der Anlagen und könne so Synergien besser nutzen, hieß es damals vonseiten der Landesregierung.
Bald aber war klar, dass SAD-Chef Ingemar Gatterer auch noch ein Wörtchen mitreden will. Er kündigte an, dass die Rittner Züge bereits ins Ausland verkauft worden seien. Seinen Worten zufolge sollen sie innerhalb weniger Wochen abtransportiert werden. Das Land Südtirol hat seinerseits das Eigentumsrecht beansprucht, da die Züge mit öffentlichen Mitteln angekauft worden seien. Die Landesregierung hat nun eine Sicherungsbeschlagnahme beantragt, um den öffentlichen Dienst fortführen zu können. Die Fronten sind also verhärtet.
Nun erklärt SAD-Chef Gatterer in einem offenen Brief, dass die SAD gültige Mietverträge für die Zugschuppen, den Bahnhof und die Seilbahnstationen habe, die bis 2026 bzw. 2027 laufen. Die Kündigungsfrist sei verpasst worden. Die SAD denke nicht daran, die Führung der Immobilien vorzeitig abzugeben.
Gatterer legt in seinem offenen Brief nach:
Um das Bild des öffentlichen Nahverkehrs zu wahren, sei es vernünftig, wenn Sie (LH Kompatscher) künftig zuerst mit uns sprechen würden, bevor sie Schritte setzen, die sich als falsch herausstellen und am in einer Komödie enden können.
Der SAD-Chef schlägt außerdem eine Aussprache vor, um die strittigen Punkte auszuhandeln.