"Keine Spur von Barrierefreiheit"

Team K: “Desolater Zustand des Bahnhofs Brixen”

Mittwoch, 16. April 2025 | 17:06 Uhr

Von: luk

Brixen – Trotz der 2022 verliehenen Auszeichnung als „Bahnhof des Jahres“ präsentiert sich der Bahnhof Brixen in einem Zustand, der alles andere als preiswürdig ist. Das schreibt das Team K in einer Aussendung. “Besonders für Menschen mit Behinderung ist die aktuelle Situation nicht hinnehmbar. Der seit über einer Woche defekte Aufzug macht den Zugang zu den Bahnsteigen praktisch unmöglich, und das barrierefrei umgebaute Gleis 1 wird von den Zügen schlichtweg nicht angefahren.” Das Team K fordert Taten sowie Lösungen.

„Was bringt ein barrierefreier Umbau, wenn die Züge nicht dort halten? Das ist eine Farce. Menschen mit Mobilitätseinschränkungen werden systematisch ausgeschlossen. Der Zustand ist nicht nur peinlich, er ist diskriminierend. Dass in einer für Menschen so wichtigen Mobilitätseinrichtung ein Aufzug über eine Woche lang nicht funktioniert, ist inakzeptabel. Ich habe mich deshalb zu einem drastischen, aber notwendigen Schritt entschieden und Strafanzeige bei der Bahnpolizei bzw. Staatsanwaltschaft gegen die RFI, den italienischen Schienenbetreiber, erstattet“, sagt Hans Jörg Ellemund, Mitglied der Arbeitsgruppe “Menschen mit Behinderung” der Stadt Brixen.

Team K

Auch die sanitären Anlagen des Bahnhofs geben Anlass zur Sorge: “Verschmutzte Toiletten, unangenehme Gerüche und fehlende Hygieneartikel lassen den Bahnhof für Reisende zu einem unzumutbaren Ort werden – besonders für jene, die auf gepflegte Infrastruktur angewiesen sind.”

Alex Ploner, Landtagsabgeordneter des Team K, fordert klare Konsequenzen: „Der Titel ‘Bahnhof des Jahres’, den die Freunde der Eisenbahn vor drei Jahren verliehen haben, ist unter diesen Umständen ein Hohn. Ich fordere die Aberkennung dieser Auszeichnung. Der Bahnhof Brixen ist derzeit ein Ort der Ausgrenzung, nicht der Offenheit.“

Alex Ploner kündigt außerdem eine Landtagsanfrage zur Situation an: „Ich möchte geklärt haben, wie es zu diesen Missständen kommen konnte und wer die Verantwortung dafür trägt. Des Weiteren will ich auch wissen, wer die Entscheidung trifft, wegen weniger Sekunden Zeitersparnis weiterhin das nicht barrierefreie Gleis 2 anzufahren und nicht das mit Steuergeldern barrierefrei umgebaute Gleis 1. Die Rechte von Menschen mit Behinderung sind kein nettes Beiwerk, sondern gesetzlich verankert.“

Das Team K fordert die zuständigen Stellen auf, unverzüglich Maßnahmen zur Herstellung der Barrierefreiheit zu setzen, den Aufzug reparieren zu lassen, Gleis 1 in den Fahrplan zu integrieren und die hygienischen Standards des Bahnhofs zu gewährleisten.

Bezirk: Eisacktal

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