Inklusive Bar in Brixen droht Schließung

Team K: Es darf kein Aus für Pluri-Bar geben!

Donnerstag, 13. Juni 2024 | 16:06 Uhr

Von: Ivd

Brixen – „Jetzt ist das soziale Gewissen der Gemeinde Brixen und der Landesregierung gefordert“, sagen die Team-K-Vertreter Alex Ploner und Sabine Mahlknecht. „Letzte Woche war es die politische Mehrheit, die Maßnahmen zur Arbeitsintegration von Menschen mit Behinderung im Landtag gefordert und mit Unterstützung der gesamten Opposition gutgeheißen hat“, führt er fort „zuerst die Reha-Werkstatt in St. Georgen zu schließen und jetzt die Pluri-Bar in Brixen aufs Spiel zu setzen, zeigt in eine ganz andere Richtung. Es werden Menschen mit Behinderung arbeitstechnisch auf die Straße gesetzt. Die Nachricht von der Schließung der Pluri-Bar in Brixen wegen fehlender finanzieller Mittel ist ein Schlag ins Gesicht für die Menschen mit Behinderung, die dort zur vollen Zufriedenheit im Betrieb arbeiten.”, sagt Alex Ploner.

“Die Politik, egal ob auf Gemeinde- oder Landesebene, darf nicht zulassen, dass solch wertvolle Projekte, die Menschen mit Behinderung eine Arbeit und damit Würde und Perspektive bieten, den wirtschaftlichen Regeln geopfert werden. Wir fordern die Gemeinde Brixen und die Landesregierung auf, hier unverzüglich zu handeln und dem Betrieb und den MitarbeiterInnen finanziell unter die Arme zu greifen, um dem Projekt Pluri-Bar eine Zukunft zu garantieren. Wir können uns noch an die Worte der Vertreterin der Landesregierung bei der Eröffnung des Integrationsprojektes ‚Wunderbar‘ in Brixen erinnern, die von einer solchen Struktur in jedem größeren Ort des Landes geträumt hat. Das Schönreden von Inklusion und Arbeitsintegration nützt niemandem, wenn die Realität eine andere ist. Solche Projekte müssen durchfinanziert und unterstützt werden. Diese Arbeitsplätze gehören geschützt und erhalten, vor allem, weil die Wirtschaft immer noch Defizite in der Bereitstellung von Arbeitsplätzen am ersten Arbeitsmarkt aufweist. Die Pluri-Bar ist ein wunderbares Projekt. Es geht um die Arbeitsintegration von Menschen mit Behinderung, um die Förderung regionaler Kreisläufe, um die Verwendung gesunder Lebensmittel sowie um ein familienfreundliches Angebot. Es ist Auftrag an uns als Gesellschaft und Politik, derartige Initiativen zu fördern und auch finanziell zu unterstützen”, mahnen der Team-K-Landtagsabgeordnete Alex Ploner und die Brixner Fraktionssprecherin des Team K Sabine Mahlknecht an.

Zur Entstehungsgeschichte der Struktur: Auf Wunsch der umliegenden Schulen war die Pluri-Bar vor dreieinhalb Jahren von der Sozialgenossenschaft Oasis aus Bozen eröffnet worden. Oasis zug sich im Vorjahr aufgrund mangelnder finanzieller Ressourcen zurück, und die Bürgergenossenschaft b*coop übernahm mit viel Idealismus und Herzblut Restaurant und Bar. Nun droht das Aus: Familienfreundliche Preise, gesundes Essen, vorwiegend von lokalen ProduzentInnen, die abgelegenen Lage in der Schwesternau, der Mehraufwand für die Begleitung der mitarbeitenden Menschen mit Behinderung – ohne Finanzspritze von der öffentlichen Hand ist das innovative Integrationskonzept zum Sterben verurteilt.

“An diesem Beispiel wird sich weisen, wie viel der Landesregierung und Gemeinde Brixen Integration und Arbeitsplatzbeschaffung für Menschen mit Behinderung wirklich wert sind. Anstatt solche Strukturen zu eröffnen, werden sie derzeit geschlossen. Abgesehen vom Schaden für die mitarbeitenden Menschen mit Behinderung, die durch solche Projekte ihr Grundrecht auf Arbeit garantiert bekommen, verlieren wir als Gesellschaft auch jene Menschen, die solche Projekte auf die Beine stellen, mit viel Leidenschaft und oft auch mit viel ehrenamtlicher Arbeit am Leben erhalten und einen großen Mehrwert für die Gesellschaft darstellen. Gestern die Reha-Werkstatt in St. Georgen, heute die Pluri-Bar und morgen vielleicht die Wunderbar in Brixen. All das ist ein Totalversagen der Sozialpolitik, in einem reichen Südtirol und der Landesregierung, die sich vor zwei Jahren noch ein Nachhaltigkeitsfestival um zweieinhalb Millionen Euro genehmigt hat. ”, bringen Alex Ploner und Sabine Mahlknecht die Situation auf den Punkt.

Bezirk: Eisacktal

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